(So, 20-03-16) Viele hundert Veranstaltungen finden im März (Rückblick) und April aus Anlass von Fukushima und Tschernobyl statt: Traditionelle Anti-Atom-Aktivitäten (lt. .ausgestrahlt bundesweit über 200), aber zunehmend auch kirchliche, kommunale und schulische. Die Aktionswochen “Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima” melden für 2016 auch noch einmal über 200 Veranstaltungen in 10 Europäischen Ländern.
Gleichzeitig wächst die Sorge über die noch laufenden Anlagen, nimmt der Widerstand wieder zu. Mehr als 50 Kommunen aus Deutschland, Niederlande und Luxemburg unterstützen die Aktivitäten der StädteRegion Aachen gegen den belgischen Reaktor Tihange 2 [Presseinfo]. Medien enthüllten einen katastrophalen Zwischenfall, der schon im April 2014 im französischen AKW Fessenheim stattfand. Das AKW „Indian Point macht New Yorkern Angst“, 18 Millionen leben im Umfeld: „Es ist ein halbes Jahrhundert alt, hat eine lange Geschichte von Störfällen, seine Betriebsgenehmigung ist schon lange abgelaufen. Trotzdem soll das AKW Indian Point nahe New York weiter betrieben werden. Doch der Widerstand dagegen wächst.“, berichtet ARD-Korrespondent Georg Schwarte [tagesschau.de]. Und ausgerechnet am 11. März wurde dann aus dem indischen AKW Kakrapar ein Leck im Kühlkreislauf gemeldet. Die Gefahrenlage der deutschen AKWs hat die Physikerin und Grohnde-Gutachterin Oda Becker für den BUND im März aktuell analysiert hat. [BUND-Studie]
Aber auch das passiert gleichzeitig: Die AKW-Betreiber wollen sich schadlos halten, klagen auf Schadenersatz für die Stilllegung ihrer gemeingefährlichen AKWs und dealen mit der Bundesregierung über die Begrenzung der Atommüll-Kosten. [Süddeutsche/17.03.16]
Demonstrationen: 500 Menschen demonstrierten am 5. März in Kiel (Foto rechts), 2000 am 6. März am AKW Neckarwestheim (Baden-Württemberg) [endlich-abschalten.de] und 600 am 19. März in Berlin. Dort findet seit Jahren eine Kazaguruma-(Windräder)-Demonstation statt, ursprünglich mal initiiert von in Berlin lebenden JapanerInnen (Sayonara Nukes) mit Jahr für Jahr steigender Unterstützung. (Foto rechts / mehr Fotos).In diesem Jahr war sie Teil eines mehrwöchigen Protestivals die jährliche
Rund um Grohnde: In Bielefeld fanden mehrere Mahnwachen statt [Fotos]. „Wir haben Unterschriften für Ökostrom in allen öffentlichen Bielefelder Gebäuden gesammelt“, berichtet Angelika Claussen: Als Petition im Internet können das auch Nicht-Bielefelder unterstützen. Viele Mahnaktionen dann am Freitag, dem 11. März selbst: In Hameln beteiligten sich ca. 60 Personen, auch viele Jugendliche (ev. Jugend), freut sich Dieter Kölkebeck vom Anti-Atom-Plenum-Weserbergland. Für April ist eine Veranstaltungsreihe zu Tschernobyl geplant. Über die Mahnwache in Bad Pyrmont berichten die Weserbergland-Nachrichten. Hier hatten DIE GRÜNEN erst jüngst über die Grohnde Klage berichtet. In Detmold kamen gut 100 Teilnehmer zur Mahnaktion des Klimaforumn auf den Marktplatz, eingerahmt in stimmungsvolle Musikbeiträge berichteten die Veranstalter von der momentanen Situation in Fukushima, den aktuellen Gefahren der Atomnutzung, insbesondere durch die Reaktoren in Belgien, Fessenheim und Grohnde, den Stand der Grohnde-Klagen mit den Unterstützungsmöglichkeiten sowie den Auswirkungen des Klimawandels und der Entwicklungen auf dem Gebiet alternativer Energieerzeugung. Auf einer von der Stadt Detmold zur Verfügung gestellten Freifläche wurde zum Gedenken und als Zeichen der Hoffnung ein Japanischer Kirschbaum gepflanzt (Foto rechts). Auch in Salzgitter hieß es im Rahmen der monatlichen „mobilen Atomaufsicht“ am Schacht Konrad: „Wir pflanzen einen Baum der Hoffnung in Gedenken an Fukushima.“ Zu Gast war der Filmemacher Kunimoto Takashi und berichtete zur aktuellen Situation in Japan [Fotos]. In Göttingen fand eine Aktion am Hirohimaplatz (dem Vorplatz des Neuen Rathauses) mit Musik- und Redebeiträgen, einer Kinderaktion und einer Neubepflanzung des Fukushima-Gedenksteins statt. Von dort gab es eine kurze Demonstration in die Innenstadt mit ca. 100 Personen. In der Innenstadt waren Infotische und -tafeln zu den riesigen Bergen mit radioaktiver Erde, die rund um die AKWs von Fukushima gelagert werden. Thematisch dazu haben sich 10 Leute als Müllberge getarnt durch die Stadt bewegt und haben sich immer wieder hingesetzt und sind überraschend weiter gelaufen [Bericht und Fotos]. Von den Fukushima-Aktivitäten in Blomberg berichtet der GRÜNE Ortsverband. Der Blomberger Arbeitskreis Atomausstieg wird von Mitte April bis zum 1. Mai die die Ausstellung "Fukushima, Tschernobyl und wir" mit Plakaten von .ausgestrahlt zeigen und beim Ökomenischen Kirchentag Lippe am 21. Mai gemeinsam mit dem Rechtshilfefonds informieren. In der Kulturmühle Buchhagen (Bodenwerder) begann mit einer Auftaktveranstaltung am 19. März die Ausstellung „Kunst & Fakten“, die noch bis Ende April an den Wochenenden geöffnet hat. Außerdem finden am 23. und 29. April Veranstaltungen statt. Das Anti-Atom-Bündnis Schaumburg hatte den Umweltjournalisten Alexander Tetsch nach Stadthagen eingeladen. Der berichtete am !0. März im Kulturzentrum Alte Polizei und am nächsten Tag vor ca. 250 Schülern und Lehrern des Ratsgymnasiums (Foto rechts). Im Vortrag ging es vor allen Dingen um die Menschen, die mit der Atomkatastrophe leben müssen. Hunderttausende von ihnen leben in verstrahlten Gebieten, die in Tschernobyl längst evakuiert worden wären. Klar wurde die Skrupellosigkeit des Systems, welches das wahre Ausmaß der Katastrophe total verharmlost. An der Mahnwache am Freitag Abend nahmen 50 Personen teil, stellten Kerzen, Blumen und Antiatomfahnen auf. Für die unabhängige Klinik in Fukushima die ´Collaborative Clinic´, die laut Tetsch sehr auf Spendengelder angewiesen ist, wurden 200€ Spenden gesammelt.
Eine ganze Reihe von Veranstaltungen finden im März und April in der KulturMühle Buchhagen statt. Los ging es am 11. März um 19.00 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „Kunst und Fakten“. Hierzu konnte der Veranstalter Kaleidoskop e.V. die Tänzerin und Schauspielerin Caroline Frank mit ihrer Butoh-Tanz- Performance gewinnen, begleitet am Saxophon von Ove Volquartz.
Die Ausstellung Kunst und Fakten bringt 15 Plakaten zu Fakten und Folgen der beiden Reaktorunfälle von .ausgestrahlt zusammen mit Werken von bildenden Künstler aus der Region. Aktuelle Werke und vom Thema beeinflusste ältere Arbeiten werden im Saal der KulturMühle zu sehen sein. Beteiligte Künstler sind unter anderem Thomas Tigges, Wiltrud Krämer, Karl Rehpfennig, Eva Trautmann, Alfons Holgreve, Burkhard Aickele, Marie-Luise Wilke, Michael Jenrich und Susanne Otte. Helmut Dohrmann wird zugunsten der Veranstaltung einige seiner Drucke zum Verkauf anbieten. Die Bilder und Plakate werden im Saal der KulturMühle ausgestellt. Sie sind bis zum 26. April zu den Caféöffnungszeiten: Samstags und Sonntags von 14.00 - 18.00 Uhr zu sehen. Ausnahme: am 19. und 20. März bleibt die KulturMühle voraussichtlich geschlossen.
Weitere Veranstaltungen: Soli-Konzert für die Grohnde-Klage am 23. April und Vortrag und Diskussion mit Jochen Stay am 29. April.
Adresse: Kulturmühle Buchhagen, Buchhagen 4, 37619 Bodenwerder
Für die Vervollständigung dieser Seiten Anfang 2018 wurde Material u.a. von den vorstehenden Homepages übernommen. Wir hoffen, das ist in Ordnung. Die Liste wird fortgesetzt.