(Fr. 09-09-2016/Di) Es mutete fast wie ein Picknick an, als sich Bürgerinitiativen gestern am AKW in Grohnde niederließen. Der Grund: Niedersachsens Umweltminister Wenzel war seit Mittag im AKW und wollte sich danach äußern. Die Polizei (dpa: drei Streifenpolizisten und zwei Staatsschutzbeamte) brauchte gleichwohl einen spontanen Anmelder, der dann ordnungsgemäß darüber belehrt wurde, dass sich niemand am Zaun festketten dürfe.
Dr. Angelika Claussen erläuterte den anwesenden Journalisten die Position der Initiativen: 30 Jahre seien für jedes Kraftwerk genug und angesichts der nicht endenden Kette von Vorfällen (siehe Presseinfo) sei es an der Zeit, das AKW-Grohnde endgültig stillzulegen.
Kurz nach 15.00 Uhr bekräftigte dann Wenzel seine Position, dass die Optimierung der Sicherheit bis zum letzten Betriebstag gelte und dass sein Haus auch nicht davor zurückschrecke, die Anlage stillzulegen, wenn dies sicherheitsbedingt erforderlich sei. Klare Worte gegen das Auslaufen der Brennelemente-Steuer zum Jahresende, dagegen wolle er sich politisch einsetzen.
Schließlich kam auch der Betriebsleiter vor die Tür, im Anzug und zünftig mit Helm (wozu man den auch immer vor dem AKW braucht) und bat die Journalisten zu einem Statement ins Haus. Vor allem, berichteten Journalisten anschließend, habe er Bedauern über den tödlichen Arbeitsunfall geäußert, der jüngst stattfand. Denken sie daran, die Anlage aus wirtschaftlichen Gründen früher vom Netz zu nehmen, wollte ein Journalist wissen? „Nie“. Nun ja, das wissen wir besser.
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