Für die Zeit vom 18. Juli - 17. August wurde die "Offenlegung der externen Notfallpläne" für die Kreise rund um das AKW Grohnde und ab 23.07. dann auch das AKW Lingen angekündigt. Dazu verpflichtet waren die Behörden, weil Änderungen im Niedersächs. Katastrophenschutzgesetz von 2009 in die örtlichen Pläne umgesetzt worden waren. Aktuelle Erkenntnisse aus Fukushima wurden nicht berücksichtigt. [Schreiben des Nieds. Innenministeriums vom 26. Juli 2012]. Bevor eine sachliche Auseinandersetzung möglich war, mußten gegen die Behörden allerdings erstmal elementare Formen der Öffentlichkeit durchgesetzt werden. Die Pläne erwiesen sich dann als hoffnungslos veraltet, widersprüchlich und nicht durchführbar, die Behörden hoffnungslos überfordert, wie die KritikerInnen am 15. August vor der Landespressekonferenz in Hannover berichteten [Geisterzüge im Flickenteppich]. Dass Initiativen und Verbänden verweigert wurde, beobachtend an einer Stabsrahmenübung im November im Kreishaus in Hameln teilzunehmen und die Medien mit Vorführungen bespielt wurden, komplettierte das Bild. In einem Brief an die Innenministerkonferenz im Dezember in Rostock forderten die KritikerInnen realistische Übungen im Umkreis von 170 KM unter einbeziehung der Bevölkerung.
Von Beginn der Auslegungszeit an bemühten sich Vertreter der Regionalkonferenz um Einsichtnehme in die Pläne aller beteiligten Kreise. Es stellte sich schnell heraus, dass die Behörden weder auf solches Interesse noch auf hinlänglichen KatSchutz vorbereitet waren. Umso wichtiger war es, den Betroffenen, die sich der Tortur bei den Behörden nicht unterziehen konnten, eine Muster- bzw. Sammeleinwendung zur Verfügung zu stellen. Am 15. August informierten VertreterInnen der Bürgerinitiativen und Verbände die LPK in Hannover über die abstrusen Fehlplanungen in den Kreisen und kündigten für März 2013 eine eigene Katastrophenschutzübung an [Geisterzüge im Flickenteppich]. Am 05. September übergaben VertreterInnen der Regionalkonferenz Landrat Butte 500 Sammeleinwendungen und erläuterten diese.
Eine beobachtende Teilnahme an einer Stabsrahmenübung, bei der im Kreishaus in Hameln der atomare Katastrophenfall geprobt wurde, wurde VertreterInnen von Bürgerinitiativen und Verbänden verwehrt, weil „“ausschließlich Funktionsträger, die der Amtsverschwiegenheit unterliegen, zur Übung eingeladen wurden“, wie die Polizeidirektion Göttingen mitteilte. Presseöffentlich sei diese Veranstaltung nur für akkreditierte Journalisten, hieß es weiter. Und die zu betreuen, bemühte sich v.a. der Kraftwerksbetreiber e.on.
Von der im Dezember stattfindenden Innenministerkonferenz forderten die Initiativen die Durchführung realistischer Katastrophenübungen unter einbeziehung der Bevölkerung.
Vorschau: 2013 setzte die Regionalkonferenz ihre Bemühungen mit zwei Katastrophensimulationen am 9. März mit mehr als 20.000 TeilnehmerInnen [Aktions- und Menschenkette] und am 16. November bundesweit [Pass bloß auf] fort und wandte sich abermals an die Innenministerkonferenz und deren damaligen Vorsitzenden, den Niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD).