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2011 - Mahnwachen

Mehr als 100.000 Menschen in über 450 Orten bundesweit bei ersten Fukushima-Mahnwachen !

Mehr als 1000 TeilnehmerInnen bei der ersten Fukushima-Mahnwache am 14. März 2011 auf dem Kohlmarkt in Braunschweig
Mahnwache am 14. März 2011 in Hannover
Mahnwache Hannover
Mahnwache am 14. März 2011 in Minden
Mahnwache Minden
Mahnwache Göttingen
Mahnwache Göttingen

Am Montag, dem 14. März 2011 beteiligten sich mehr als 100.000 Menschen an mehr als 450 Orten in Deutschland an ersten Fukushima-Mahnwachen. Sie knüpften nahtlos an die Tradition der Montags-Spaziergänge gegen Atomkraft* an, die seit Mitte 2010 in vielen Orten stattfanden, z.B. in Detmold und Lage im monatlichen Wechsel oder an regelmässige Aktionen, wie das Rattenscheuchen in Hameln. Zum Teil wurden sie spontan örtlich initiert, z.T. folgten sie dem Aufruf von .ausgestrahlt (damals noch „Mitmach-Kampagne“), die in der Folgezeit auch versuchte, die TeilnehmerInnenzahl zu erfassen und abzubilden. Für den 2. Montag nach Fukushima konnte .ausgestrahlt sogar rund 142.000 Menschen an 726 Orten am 21. März  vermelden. Mit sinkenden TeilnehmerInnenzahlen gingen die Mahnwachen vielerorts zumindest bis zum Sommer wöchentlich weiter, z.T. auch darüber hinaus. Nach und nach dünnten sie aus, fanden  monatlich statt oder gar nicht mehr. In einigen Orten, z.B. Göttingen und Wolfenbüttel, blieben monatlich Mahnwachen eine regelmässige Aktionsform, in vielen Orten finden sie jährlich zum Fukushima-Jahrestag statt.

Bereits zu den Mahnwachen am 14. März veröffentliche ein Bündnis bundesweiter Akteure einen Aufruf (siehe rechte Spalte) zu weiteren Protesten und verwies auf die langfristig geplanten Standort-Demonstrationen am Ostermontag (25.4.). Kurzfristig initiierte das Bündnis aber schon für den 26. März eine Demonstrationen in vier bundesdeutschen Großstädten, die mit über 250.000 TeilnehmerInnen zur größten Anti-Atom-Demo in Deutschland ever wurde.

Mahnwache Hameln (21. März)
Mahnwache Hameln (21. März)
Mahnwache Detmold (21. März)
Mahnwache Detmold (21. März)
Mahnwache Lemgo
Mahnwache Lemgo
Mahnwache Stadthagen
Mahnwache Stadthagen
Mahnwache Braunschweig (14.03.2011)
Mahnwache Braunschweig (14.03.2011)
Mahnwache Nienburg (11.03.2012)
Mahnwache Nienburg (11.03.2012)

Hameln: Spontanes Gedenken am Tag nach der Katastrophe im Münster, eine erste Mahnwache dann am 21. März mit 300 TeilnehmerInnen und eine zweite mit 200 am 28. März. Das Anti-Atom-Plenum Weserbergland rief mit zur Demonstration am 19. März in Hannover (10.000 TeilnehmerInnen) auf und konzentrierte sich im weiteren auf die für den 25. April geplanten Großaktion am AKW Grohnde und weitere Standortaktionen 2011 und 2012. (siehe auch detailliert: Mahnwachen Hameln)

Hannover: Auch in Hannover gab es eine erste Aktion bereits am Tag nach Beginn der Katastrophe. „Einige Dutzend Atomkritiker haben sich am Sonnabend gegen 18.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof versammelt und gegen die Folgen der Atompolitik protestiert“ berichtet die Hannoversche Allgemeine [HAZ-Bericht]. Am Montag, dem 14. März versammelten sich dann Hunderte Menschen in der Innenstadt zu einer Mahnwache und Demonstration. Bereits für den nachfolgenden Samstag wurde eine Demonstration vorbereitet, an der sich nach unterschiedlichen Quellen 6.000 - 10.000 Menschen beteiligten und auch im Rahmen der bundesweit 21 Demonstrationen am 28. Mai war Hannover einer der Demo-Orte.

Ostwestfalen-Lippe: Spontane Aktionen und Mahnwachen auch in vielen Orten in Ostwestfalen-Lippe. In Detmold und Minden nahmen am 14. März jeweils 500 Menschen teil, in Lage 120. Weitere Mahnwachen in Bielefeld, Güthersloh, Herford und Paderborn. In Detmold kamen am 21.3. sogar 600 TeilnehmerInnen, in Lage und Herford 200. Die meisten Mahnwachen gingen mehrere Monate weiter, zeitweise kamen auch weitere hinzu, so etwa in Bad Salzuflen und Blomberg.

Schaumburg: Mahnwachen in Stadthagen, Rinteln, Bückeburg, Obernkirchen und Helpsen.

Hildesheim: 700 Menschen am Huckup, die Mahnwachen gingen in den folgenden Wochen weiter.

Region Braunschweig:  In Braunschweig waren es am 14. März rund 1000 TeilnehmerInnen, bei KONRAD in Salzgitter 300, 250 in Wolfenbüttel und jeweils rund 100 an der ASSE II, in Peine und beim Montagsspaziergang in Wolfsburg. Während die Veranstaltungen bei KONRAD und ASSE II einmalige Veranstaltungen waren, wurden die Montagsmahnwachen in den anderen Orten zunächst wöchentlich fortgesetzt, Helmstedt und Königslutter kamen hinzu. Nur die Mahnwache in Wolfenbüttel hatte als regelmässige monatliche Aktionsform auf Dauer Bestand. In Salzgitter-Lebenstedt gibt es eine kleinere regelmässige monatliche Mahnwache freitags vormittags und natürlich gibt es regelmässige standortbezogene Aktivitäten bei KONRAD (z.B. mobile Atomaufsicht, Gottesdienste) und ASSE II. Wie in Grohnde fand auch bei KONRAD am Ostermontag eine Tschernobyl-25-Demo statt. Zum 1. Jahrestag von Fukushima fand eine Lichterkette Braunschweig – ASSE II – Schacht KONRAD mit mehr als 24.000 TeilnehmerInnen statt, zum 2. Jahrestag eine massive Unterstützzung der Aktions- und Menschenkette um das AKW-Grohnde (siehe auch: Mahnwachen Braunschweig)

Göttingen: Knapp 40 Menschen trafen sich bereits am Samstag zu einer spontanen Mahnwache [GöttingerTageblatt], 500 – 600 waren es am Montag, dem 14.3. vor dem alten Rathaus [Bericht]. Auch in den folgenden Wochen gingen die Mahnwachen mit mehreren hundert TeilnehmerInnen weiter, am 28. Mai fand in Göttingen eine der 21 Demonstrationen bundesweit mit 3500 TeilnehmerInnen statt. Im Juni wurde versucht, mit Aktionen das Abstimmungsverhalten der Göttingen GRÜNEN zum Ausstiegsgesetz der Bundesregierung zu beeinflußen. Auch langfristig gingen die Mahnwachen monatlich weiter mit schwankenden TeilnehmerInnen-Zahlen, aktuellen Themen und jährlich starken Aktionen zum Fukushima Jahrestag. So setzten 2012 am Montag, dem 5. März 150 Menschen einen Fukushima-Gedenkstein auf den Hiroshima-Platz und warben für die Demonstrationen zum Jahrestag am Samstag, dem 11. März in Hannover und die Lichterkette im Braunschweiger Land [GöttingerTageblatt]. Weitere Berichte kann man im Archiv der Anti-Atom-Initiative Göttingen und beim goettinger stadtinfo (goest) finden.

  Stichwort:  Montagsspaziergänge

Seit 2010 gab es Montagsspaziergänge gegen Atomkraft. Angefangen hatte es in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland, bundesweit wurde bald an 60 Orte einmal in der Woche gegen Atompolitik und Laufzeitverlängerungen, protestiert. Es gab eine lockere bundesweite Koordination und der BUND Rheinland-Pfalz stellte auf seiner Homepage eine Unterseite zur Verfügung. Am 15.01.2011 (zwei Monate vor Fukushima) fand in Mainz ein erstes bundesweites Netzwerktreffen statt. [Abschlusserklärung] [www.montagsspaziergang.de]

Wo es vor Fukushima Montagsspeziergänge gegeben hatte, gingen diese vielerorts auch nach Fukushima weiter. In Oldenburg etwa fanden vom 25. Oktober 2010 bis zum 29. August 2011 wöchentlich Montagsspaziergänge gegen Atomkraft statt. „Anfangs startete der Spaziergang an der Uni und schlängelte sich dann durch die Innenstadt und endete wieder an der Uni. Im Frühjahr 2011 war der Treffpunkt immer um 17:30 Uhr am Julius-Mosen-Platz. Im Anschluss fand, nach der Fukushima Katastrophe, eine Mahnwache statt.“ Ankündigung erfolgte v.a. Über Twitter. „Am 29.08.2011 werden wir mit dem 45. oldenburger Montag gegen Atomkraft die wöchentlichen Montagsaktionen beenden. Wir danken allen, die uns in den vergangenen 308 Tagen begleitet haben, für ihr Engagement und ihre Unterstützung. In den kommenden Monaten werden wir uns darauf konzentrieren, mit größer angelegten Einzelaktionen dafür zu sorgen, dass die Anti-Atom-Bewegung in Oldenburg sichtbar bleibt“, heißt es auf der Homepage von Anti-AtomOldenburg.


Wer weiß mehr ?

Wir haben die Daten und Informationen Anfang 2018 aus den ausgewiesenen Quellen zusammen getragen. Wir laden ein, den Überblick aus eigener Erinnerung oder anderen Quellen (Text, Bild, Video) zu ergänzen. Alle infos bitte an info(ätt)grohnde-kampagne.de .

Aufruf am 14. März:

Gemeinsamer Aufruf zu weiteren Protesten, insbesondere zu  Demonstrationen am 26. März. Diese wurden dann mit mehr als 250.000 Menschen die größte bundesweite Anti-Atom-Demonstration überhaupt.

Mahnwachen 2015