Grohnde Kampagne

2018 - Fukushima-Jahrestag

Mahnwache Stadthagen

(13.03.18) Weltweit fanden am Wochenende Aktivitäten zum Fukushima-Jahrestag statt, bei denen Gedenken mit konsequen­ter Ablehnung der zivilen und militärischen Atomtechnik verbunden wurde. Allerdings: Überall waren es weniger Veranstaltungen mit geringerer Beteiligung als in den Vorjahren und sie werden eher örtlich wahrgenommen, denn als gemeinsame Bewegung. „Obwohl wenige Menschen von sich aus Interesse zeigten, konnten wir bei vielen die Erinnerung an das schreckliche Geschehen in Erinnerung rufen“, hieß es von der Mahnwache in Stadthagen, was die Erfahrung vieler Aktiver wohl ganz gut trifft.

International

Plakat London
Protest vor Downing Street
Brückenaktion

In Japan, wo es einerseits ein offizielle Gedenken der „Dreifach-Katastrophe“ durch die Pro-Atom-Regierung gibt, anderersetits aber eine deutliche gesellschaftliche Ablehnung der Atomenergie, gab es eine Vielzahl kleinerer und größerer Proteste. Allein in Tokio, wo noch immer wöchentliche Proteste stattfinden, beteiligten sich an mehreren Aktionen mehr als 5.000 Menschen [ausführlicher Bericht: Gedenken in Japan]. 

In Taipeh demonstrierten 2.000 Menschen. Vier Reaktorblöcke sind in Taiwan offiziell in Betrieb, z.T. aber langstristig nicht am Netz, ein Neubau ist umstritten, der Weiterbau gestoppt. Die Anti-AKW-Bewegung entstand in Taiwan nach Tschernobyl und wurde 2011 durch die Erfahrung, dass ein Seebeben im Nachbarland Japan eine Reaktorkatastrophe auslöste, reaktiviert [externer Bericht].

In London fanden mehrere Veranstaltungen rund um den Jahrestag statt, am 11. März ein Marsch von der Japanischen Botschaft zu einer Kundgebung vor dem Parlament, organisiert von Kick Nuclear (London) und Japanese Against Nuclear. Stärker als in Deutschland beginnt das Gedenken nicht bei Tschernobyl, sondern der Reaktorkatastrophe 1957 im britischen Winscale und die Verhinderung von HinkleyPoint C spielt eine wichtige Rolle.

Mit dem Aufruf zu einer europaweiten Brückenaktion initiierte Réaction en chaîne humaine eine Aktion, bei der dezentral auch mit wenigen Akteuren viele Menschen erreicht werden können. Von den 50 gelisteten Aktionsorten lagen 41 in Frankreich, 5 in Deutschland, 3 in Belgien und einer in Luxemburg [Presseinfo auf Deutsch]

Quelle / Bericht: https://newbloommag.net/2018/03/11/fukushima-seventh-demo/

Deutschland

Kazaguruma-Demonstration am 10. März 2018 in Berlin
Kazaguruma-Demonstration am 10. März 2018 in Berlin
Performance auf dem Pariser Platz
Performance am Pariser Platz
Am Kundgebundsort vor dem AKW
Kundgebundsort vor dem AKW

Berlin: An der Kazaguruma-Demonstration am Samstag in Berlin, die mit Performances auf dem Pariser Platz begann und endete, beteiligten sich laut ZDF einige hundert Menschen. „Kazagu­ru­ma“ sind die kleinen Windräder, zugleich Symbol für erneuerbare Energie-Zukunft. Die 2014 aus der japanischen Community initiierten und seither maßgeblich gestalteten Demonstration wird von Initiativen und Verbänden unterstützt. 290 weitere Fotos: [flickr-Album von Uwe Hiksch].

Demonstration zum AKW Neckarwestheim: Mit rund 800 TeilnehmerInnen war die Demonstration zum AKW Neckarwestheim am Sonntag, dem 11. März die mit Abstand größte Demonstration in Deutschland. Sie wurde unterstützt von Initiativen aus dem Südwesten und aus Stuttgart. Allerdings haben hier in den vergangenen Jahren oft mehrere Tausend Menschen demonstriert. Im letzten Herbst machten Proteste gegen 5 Castor-Transporte Schlagzeilen, die per Binnenschiff vom AKW Obrigheim auf dem Neckar ins Zwischenlager am AKW Neckarwestheim gebracht wurden. In Obrigheim gibt es kein Zwischenlager, das 2006 in Neckarwestheim in Betrieb genommene besteht aus zwei ca. 90m langen unterirdischen Lagerkavernen. Siehe auch: [Datenblatt auf Atommüllreport.de]. Fotos, Filme und Presse zur Demo auf www.endlich-abschalten.de

Rund um Grohnde

Demo durch Göttingen
Demo durch Göttingen
Regisseur Trimpop mit Achim Müller Blanck (Regionalkonferenz) und Marianne Neugebauer (AG Schacht Konrad) in Hannover
Regisseur Trimpop in Hannover
BigBags in Nienburg
BigBags in Nienburg

Mahnwachen fanden u.a. in Bad Pyrmont, Bielefeld, Gütersloh, Stadthagen und Herford statt [ausführlicher Bericht / Presse].

In Göttingen fand ein ganzer Aktionstag statt, der mit kreativen und phantasivollen Bestandteilen viele Menschen und die Presse erreichte [Bericht/Fotos/Filme auf anti-atom-initiative-goettingen.de ]

Tief betroffen zeigten sich die BesucherInnen des Film Furusato – WUNDE HEIMAT, der rund um den Jahrestag in Hannover, Göttingen und Bad Driburg in Kinos lief. 50 Personen kamen zur Diskussion mit Regisseur Thorsten Trimpop am 10. März in Hannover, gut 30 Personen zur Diskussion am Sonntag im Kino Bad Driburg. Ende März läuft der Film noch in Wolfenbüttel und Kassel, am 26. April in Nienburg. Eine Veranstaltung in Stadthagen ist geplant. [Mehr zum Film / Trailer / Veranstaltungen]

In mehreren Orten wurde die Idee aufgegriffen, die überall in der Region Fukushima rumstehenden BigBags mit kontaminiertem Boden, per Fotomontage örtlich zu visualisieren. In Göttingen entstand sogar ein toller Film, mit dem für den Aktionstag mobilisiert wurde. [Mehr zu den BigBag-Montagen]

In der Region Braunschweig werden Fukushima- und Tschernobyl-Jahrestag seit Jahren durch Aktionswochen Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima mit einer Vielzahl thematisch sehr unterschiedlicher Veranstaltungen verbunden. Der Trägerkreis besteht hauptsächlich aus kirchlichen Einrichtungen.

09.03 - 26.04.18 | Veranstaltungen in der Region Braunschweig
Hier anklicken öffnet externes Formular beim gemeinnützigen Spendenportal
Mahnwache in Wales
Brückenaktion Belgien
Demo in London
BUND und Greenpace in Saarbrücken
Lesung Paderborn
Kazagu­ru­ma - Demonstration
Demonstration Taipeh. Photo credit: Brian Hioe [newbloommag.net]
London, Fr. 09.03.2018: Mahnwache vor der japanischen Botschaft:"Sister Maruta of Milton Keynes Peace Pagoda and Reverend Nagase of Battersea Peace Pagoda, both Nipponzan Myohoji Buddhist, bring peace with chanting and prayer" [rememberfukushima.org]