(Mo. 13-03-2017***) Auch 2017 wurde bei hunderten Veranstaltungen Fukushima gedacht und gegen Atomenergie demonstriert. Demonstrationen u.a. in Berlin, Düsseldorf, Göttingen und Hamburg statt. In Göttingen zog der gelbe Widerstandswurm durch die Stadt, der auch schon in Grohnde und Hameln dabei war. Abends stilles Gedenken mit Teezeremonie und Lesung. In japanischer Tradition schwammen Lichter auf dem Teich im Cheltenhampark, berichtet die Anti-Atom-Initiative. Mahnaktionen etwa am Schacht KONRAD in Salzgitter oder Wennigsen (Deister). Dort wird am Donnerstag, dem 16. März um 19.30 Uhr im Begegnungszentrum Hirtenstraße die Doku „Power To Change“ gezeigt. Am Infostand des Klimaforums Detmold war angesichts der Evakuierungen deutscher AKW die Sorge über mögliche Folgen eines Flugzeugabsturzes auf den benachbarten Reaktor Thema. In Blomberg stellten Vertreter der Grünen-Fraktion einen Gedenkstein auf, der an die Opfer der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima erinnern soll. Bereits im vergangenen Jahr wurden an gleicher Stelle eine Birke und ein Kirschbaum gepflanzt.
Wir würden uns über weitere Fotos und Berichte von Aktionen freuen, denn Medien berichteten – wenn überhaupt – nur örtlich. Weitere Termine zum Fukushima-Jahrestag und überhaupt in unserer Terminliste.
Überschattet wurde der Jahrestag vom Bekanntwerden eines sog. Renegade-Alarms: Weil der Funkkontakt zu einem Flugzeug abgebrochen war, wurden zahlreiche Atomanlagen in Deutschland evakuiert. In solchen Fällen werde von der Möglichkeit eines terroristischen Angriffs durch ein gekapertes Flugzeug ausgegangen. In solchen Fällen ? - Obwohl staatliche Stellen bemüht waren, Details geheim zu halten, wurde klar: Das war nicht der erste Alarm dieser Art. Bekannt geworden sei der Vorfall auch nur, weil in Brokdorf wie berichtet zeitgleich 30 Demonstranten gegen Atomkraft protestierten und die Evakuierung beobachteten, berichtete die Hannoversche Allgemeine und: „Renegade“-Fälle kämen rund 20-mal pro Jahr vor, meistens gäbe es sehr schnell Entwarnung, äußerst selten sei, dass Atomkraftwerke evakuiert werden. [siehe auch Bericht auf umweltfairaendern.de]. Das Bekanntwerden der Renegade-Alarme dürfte für die Auseinandersetzung um den Weiterbetrieb von Atomanlagen in Deutschland verschärfen. Geprüft werden sollen jetzt u.a. rechtliche Konsequenzen.
"Die Bevölkerung wurde aber erst gar nicht informiert", kritisiert Peter Leiding aus Grohnde, der genau wegen dieser Gefahren seit mehr als einem Jahr vor dem OVG Lüneburg gegen den Betrieb des AKW klagt: "Das Szenario eines terroristischen Flugzeugabsturzes hat das Umweltministerium selbst nach dem 11.09.2001 nicht in die Lastannahmen der AKW aufgenommen. Und heute? Da wurden Atomkraftwerke genau wegen solch einer Gefahr geräumt. Es handelt sich also doch nicht nur um eine abstrakte Gefahr, wie gerne behauptet wird."
Für die Vervollständigung dieser Seiten Anfang 2018 wurde Material u.a. von den vorstehenden Homepages übernommen. Wir hoffen, das ist in Ordnung. Die Liste wird fortgesetzt.