Grohnde Kampagne
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Newsarchiv 2018

Junge WissenschaftlerInnen haben nachgefragt

Von links: Sina-Sophie Kurth, Marie-Claire Jovanovic, Paula Peckmann und Tjark Barth von der Uni Hannover haben nachgefragt (Foto: Juliane Dickel)

(Sa. 05-05-2018) Angeregt vom Projekt „40 Jahre Schlacht um Grohnde“ haben StudentInnen vom Institut für Sozio­lo­gie der LeibnizUniversität Hannover  ZeitzeugInnen befragt. Sie wollten wissen, ob und wie sich die Beteiligung an den Ereignissen damals auf ihren Lebenslauf ausgewirkt hat. Am Freitag abend stellten sie Ergeb­nisse in Hameln vor und zur Diskussion. Ziel sei dabei auch, Wissenschaft öffentlich zu betreiben, erläuterte Se­minar­leiter Dr. Mathias Wagner und methodisch wichtig, ergänzte Co-Leiterin Dr. Ina Rust, um Ergeb­nis­se und daraus gezogenen Schlüsse zu überprüfen.  [weiterlesen]

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Jetzt ist NeNuG – Geschichte wird gemacht.

Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierten in der FU Berlin (Foto: Juliane Dickel)
Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierten in der FU Berlin (Foto: Juliane Dickel)

(Mo., 29-04-2018) Am Wochenende trafen sich in der FU Berlin zum 2. mal engagierte Akteure aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft zum Netzwerk Nukleares Gedächtnis (NeNuG). Ziel ist, Forschung und Diskussion über die Auseinandersetzung um die Atomtechnik-Nutzung in Deutschland anzu­re­gen und zu fördern, wichtiger Schwerpunkt der nächsten Monaten sind Archi­ve und Archivbestän­de. Multiperspektisch und partizipaptiv: Der Kreis sucht nicht nach einer mo­no­lithi­schen Wahr­heit, sondern vielfältigen Blicken auf die Geschichte aus unterschiedlichen Per­spe­ktiven und eine breite, öffentliche Diskussion darüber, letzendlich mit dem Ziel, dass daraus Orien­tie­rungs- und Hand­lungs­wis­sen für zukünftige Generationen wird.

Grohnde Ausstellung noch bis zum 23. September im Museum Rinteln
Grohnde Ausstellung noch bis zum 23. September im Museum Rinteln

Ähnlich angelegt ist das Ge­schichts­projekt „40 Jahre Schlacht um Grohnde“, das die Regionalkonferenz im Juli 2016 ange­regt hat. Der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom stellte dazu eine Ausstellung zusam­men, die er später und erweitert als Buch herausgab. Die Austellung war bisher in Hameln, Göttingen, BadPyrmont und dem Polizeimuseum Nienburg zu sehen, derzeit und noch bis zum 23. September im Museum Eulenburg in Rinteln [mehr Infos]. Im Rahmen des Projektes fanden bis heute zahlrei­che Veranstaltungen, Zeitzeugengespräche, eine Diskussion der Polizeigewerkschaft in Hameln oder kirchliche Veranstaltungen statt. Davon angeregt wurden universitäre Projekte. StudentInnen der Uni Hannover, die qualifizierte Befragungen von Zeitzeugen durch­geführt haben, stellen die Ergebnisse der Befragungen am kommenden Freitag, dem 04. Mai von 18.00 – 20.00 Uhr im Cafe täglich in Hameln vor und zur Diskussion. [mehr Infos]

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BUND fordert: Atomausstieg, sofort ! - Neue Studie

(Mi. 25-04-2018) Pünktlich zum Tschernobyl-Jahrestag hat der BUND gestern eine Studie zu den aktuellen Pro­blemen und Gefahren bei deutschen Atomkraftwerken vorgelegt und Forderungen zur im Sommer anstehenden Novellierung des Atomgesetzes vorgelegt. Gutachterin Becker bezieht sich in ihrer Studie u.a. auch auf die Defzit-Liste zum AKW Grohnde, die sie 2013 im Auftrag der Regionalkonferenz erstellt hat und die jahrelangen Kontroverse mit dem Niedersächsischen Umweltministerium. Die Atomverwaltung würde den Anschein geringer Distanz zum Betreiber erwecken und dass sie ihren Handlungs- und Ermessensspielraum bisher eher im Sinne der AKW-Betreiber als im Sinne der Bevölkerung ausschöpfe. Würden die Aufsichtsbehörden die zu ausreichendem Schutz der Bevölkerung erforderlichen technischen Nachrüstungen einfordern, würde dies wohl das wirtschaftliche Aus für die Anlagen bedeuten, vermutet sie. Und so überschrieb die Junge Welt ihren Bericht über die gestrige Pressekonferenz denn auch mit dem Titel: Profit vor Sicherheit.

Im Original:


Aufgabe Atommüll: Staat, übernehmen Sie!

Rund 40 Teilnehmer beim Fachworkshop "Wem gehört der Atommüll?" (Foto: Juliane Dickel)

(So. 22-04-2018/KS) Mit dem neuen Standortauswahlgesetz wurde auch eine Neuordnung der Verantwortung im Umgang mit dem Atommüll und ein neues Finanzierungskonzept vom Bundestag beschlossen. Zu diesem Thema veranstaltete das Fachportal atommüllreport am Freitag, dem 20.4. in Hannover den Fachworkshop „Wem gehört der Atommüll“, an dem 40 Vertreter von Firmen, Behörden, Wissenschaft, Initiativen und Umweltverbänden teilnahmen. [weiterlesen]

Rund um den 32. Tschernobyl-Jahrestag

300 Demonstrierten am Sonntag in Brokdorf
300 demonstrierten in Brokdorf
Spannender Stadtrundgang zur Rolle Göttingens in der Atomforschung
Spannender Stadtrundgang zur Rolle Göttingens in der Atomforschung
Katastrophenschutz im Kreis Lippe
Katastrophenschutz im Kreis Lippe

(Di. 24-04-2018) 300 Menschen beteiligten sich laut shz.de am letzten Sonntag an der 6. Protest- und Kulturmeilein Brokdorf. Große Demonstrationen wird es in diesem Jahr zum Tschernobyl-Jahrestag, der sich Donnerstag zum 32. mal jährt, nicht geben. Aktive an den Atom-Standorten sind in vielfältige Verfahren eingebunden und bundesweit bindet die Neuorganisation der Atommüll-Verwaltung die Aufmerksamkeit. Dass die großen Katastrophen aber nicht vergessen sind, zeigen eine Vielzahl spannender Veranstaltungen in dieser Woche. Hier ein Überblick:

  • In Göttingen referiert bereits heute um 19.00 Uhr IPPNW-Atomexperte Hendrik Paulitz im ZHG der Uni über die Frage „Wohin mit dem Atommüll – schutzlos an der Oberfläche oder unter der Erde ? Am Donnerstag um 16.30 Uhr lädt die Anti-Atom-Initiative ein, bei einem etwa etwa einstündigen Stadtrundgang die Rolle Göttingens in der Atomforschung kritisch zu betrachten.
  • In Herford referiert am Mittwoch, dem 25. April Jochen Stay von .ausgestrahlt im Gemeindehaus am Münster, Münsterkirchplatz 5 unter dem Thema: „Vor dem nächsten SuperGAU“
  • Am Donnerstag stellt Grohnde-Kläger Hans-Peter Leiding in Bokenem (19.30 Uhr / Brauergildehaus) die Grohnde Klage vor. In Blomberg (19.30  | Flüggesche Scheune) laden Arbeitskreis Atomausstieg und GRÜNE unter dem Titel „Wird schon nichts passieren … aber wenn doch?“ zu einer Infoveranstaltung zum Katastrophenschutz mit dem Leiter des Bevölkerungsschutz im Kreis Lippe. In Nienburg zeigt das Anti-Atom-Bündnis um 20.00 Uhr im Filmpalast den Film Furusato.
  • Mahnwachen finden am Donnerstag, 26, April in Hameln (17.00 Uhr / Hochzeitshaus) und am Sa. 28. April im Rahmen der Nachtansichten in Bielefeld von 19.00 – 24.00 Uhr vor der Altstädter Nicolaikirche statt.

Alle Infos zu Veranstaltungen wie immer auf unserer Terminseite.

Atommüll, Grohnde-Klage und ein bischen Nostalgie

Hochaktiv und zuversichtlich: Karsten Schmeißner und Achim Müller-Blank am Gorleben-Stein in Hannover (Foto: Juliane Dickel)
Hochaktiv und zuversichtlich: Karsten Schmeißner und Achim Müller-Blanck am Gorleben-Stein in Hannover (Foto: Juliane Dickel)

(So. 22-04-2018) Ganztagseinsatz für Grohnde-Aktive am Freitag im Kulturzentrum Pavillon in Hannover. Zunächst ging es beim Workshop „Wem gehört der Atommüll“ um die Neuorganisation der Atomverwaltung, ein kom­plexes Problem, denn immerhin wird der ganze Atommüll jetzt verstaatlicht, die Profiteure der Atomenergie weitgehend entlastet. Intensiv fragten Karsten Schmeißner und Achim Müller-Blanck nach, wie es mit dem Zwischenlager am AKW Grohnde weitergeht, das bis zum 1.1.2019 an die neue staatliche Zwischenlagergesellschaft (BGZ) übergeben werden muss. Berichte zur Veranstaltung in Kürze hier und beim veranstaltenden Fachportal atommuellreport.de. Im Anschluss fand am gleichen Ort ein Treffen des Rechtshilfefonds mit Anwalt Dr. Wollenteit und Gutachterin Becker statt, um die nächsten Schritte der Grohnde-Klage zu besprechen, über die bei der nächsten Mitgliederver­samm­lung des Rechtshilfefonds, vermutlich am Mittwoch, dem 16. Mai in Hameln, beraten wird.

Die Pause zwischen den Terminen nutzen Schmeißner und Müller-Blanck für einen Ausflug in die Geschichte: Vor dem Pavillon steht der Gorleben-Stein, mit seiner bewegten Geschichte. Der ursprüngliche 500-kg-Findling wurde 1979 mit dem Gorleben-Treck als Geschenk für die Landeshauptstadt nach Hannover gebracht, dort zunächst nur geduldet, 1981 dann entwendet und zwei Monate später von der Bäuerlichen Notgemeinschaft durch den 3 Tonnen schweren Stein ersetzt, der seither als Mahnmahl am Raschplatz steht.

Zwischenlager Leese: Keine Entwarnung !

(Di. 17-04-2018/Di.) Am Wochenende wirkte Umweltminister Lies noch etwas desorientiert, als es um die Leese-Fässer ging, dafür erklärte er dann am Montag vollmundig: „Handlungskonzept für Leese steht“. Alle 1484 Fässer werden inspiziert, nachbehandelt und fachgerecht verpackt. [weiterlesen]

Zwischenlager Leese: 435 Problemfässer verheimlicht ?

HalloNiedersachsen-Beitrag in der ARD-Mediathek (externer Link)
HalloNiedersachsen-Beitrag in der ARD-Mediathek (externer Link)

(So. 16-04-2018/Di*) Im Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll in Leese (Kreis Nienburg) stehen 442 Fässer, die intensiv nachbehandelt werden müssen, berichtete das NDR 3 Magazin Hallo Niedersachsen am Sonntag. Zugegeben hatte das Land bisher 7. Wenn es stimmt, das die bisher unveröffentlichte Studie des Umweltministeriums, auf die sich das Magazin bezieht, bereits ein Jahr alt ist, hat Niedersachsen nicht nur ein Atommüll- sondern auch ein Glaubwürdigkeitsproblem.

[Weiterlesen]

Atoms for ... ???

Foto-Nachweis:  aaa-west
Foto-Nachweis: aaa-west
WDR aktuell Bericht über den Gronauer Ostermarsch und die Anreicherung
WDR aktuell Bericht über den Gronauer Ostermarsch und die Anreicherung

(So. 01-04-18) Dass die diesjährigen Ostermärsche am Karfreitag um 13.00 Uhr im westfälischen Gronau begannen, war kein Zufall. 250 Menschen demonstrierten nach einer Auftaktkundgebung am Bahnhof zur Urananreicherungsanlage. Und die ist eine entscheidende Schnittstelle zwischen der zivilen und der militärischen Atomtechnik. Den Anteil an spaltbarem Uran deutlich zu erhöhen, war eine der fundamentalen Voraussetzungen für den Bau der ersten Atombombe in den USA 1945, also lange bevor es um Atomstrom ging. Zwar muss dass Uran für Bomben deutlich höher angereichert werden als für Brennelemente, aber grundsätzlich gilt: Wer über die Technik verfügt, kann beides. Und was dem Iran in den letzten Jahren unterstellt wurde, dass ein ziviles Atomprogramm lediglich den Zugriff zur Bombentechnik kaschieren solle, gilt natürlich auch für andere Staaten, etwa die Bundesrepublik. Umso pikanter, dass ausgerechnet diese Anlage trotz Atomausstieg unbefristet weiter betrieben werden darf. WDR aktuell berichtete über die Demo und den aktuellen Streit um die Stilllegung.

Atommüllreport:    [Faktenblatt Urananreicherung]

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Wo bitte liegt Büchel ?

(Mi. 28.03.18) Mehrfache Overkill-Kapazitäten lagern noch immer in den Atomwaffenarsenalen: Über 15.000 Atomwaffen weltweit, 1.800 davon per Knopfdruck jederzeit startbar. [Quelle]. Der größte Teil davon (mehr als 14.000) gehört USA und Russland. Auch in Deutschland lagerten während des Kalten Krieges Atomraketen und lagern noch heute.

Am Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz hat am Montag eine 20wöchige Aktionspräsenz gegen dort lagernde 20 US- Atomraketen begonnen. „Bis zum Nagasakigedenktag am 9. August wer­den Friedens­aktivist*innen dort vor Ort sein und protestieren. Wofür? Damit die in Büchel stationierten Atom­waffen endlich abgezogen werden und die Bundesregierung dem UN-Atomwaffenverbot beitritt.“, heißt es auf Facebook. Los ging es am Montag mit einer Mahnwache und Kundgebung. Mit dabei auch Hannovers Bürgermeister Thomas Hermann (SPD) als Repräsentant der internationalen „Mayors for peace“. Hannover ist Partnerstadt von Hiroshima, eine der Vizepräsident- und Exekutivstädte des Bündnisses und Lead City für Deutschland, mit bisher 550 Mitglieder. [Mitgliederliste Mayors for Peace Deutschland]

Interessierte Gruppen sind eingeladen, sich an der Aktionspräsenz in Büchel mit eigenen Aktionen zu betei­ligen. Das können aber auch Einzelpersonen, z.B. mit einer Geburtstagsfeier vor Ort. Weitere Infos auf der Aktionshomepage, u.a. ein Kalender, welche Gruppen bis jetzt schon Termine angemeldet haben. Die Arzte­vereinigung IPPNW etwa wird sich vom 16. bis 23. Juni beteiligen [Einladung zur IPPNW-Aktionswoche]. Wie im vergangenen Jahr [Fotos] beteiligt sich am 4. August z.B. auch das Anti-Atombündnis Niederrhein.

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AKW Grohnde nach Revision wieder am Netz

(Do. 22-03-2018) Das AKW Grohnde ist am heutigen Donnerstag wieder ans Netz gegangen, teilt das Niedersächsische Umweltministerium als Aufsichtbehörde in einer Presseerklärung mit. Im Rahmen der jährlichen Revision seien 56 der 193 Brennelemente ausgetauscht und routinemässige Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt worden. Dem Ministerium seien zwei meldpflichtige Ereignisse mitgeteilt worden: „Bei dem meldepflichtigen Ereignis 01/2018 „Mangel am elektrischen Antrieb des Frischdampf-Abblaseregelventils" wurde eine Fehlfunktion im Antrieb eines Frischdampf-Abblaseregelventils erkannt und behoben“ heißt es und: „Bei dem meldepflichtigen Ereignis 02/2018 „Defekter Brennelement-Zentrierstift" wurde der Bruch eines Brennelement-Zentrierstiftes gemeldet. Das Bruchstück wurde geborgen und alle anderen Brennelement-Zentrierstifte überprüft.“ Alle Arbeiten seien von Umweltministerium und TÜV intensiv kontrolliert und überprüft worden, versichert das Ministerium abschließend.

[Update 26.03.18/GS] Der Betreiber PreussenElektra selbst ist in seiner  Pressemitteilung etwas auskunftsfreudiger als das Ministerium und erwähnt ein weiteres Vorkommnis. Dort heißt es: "Im Verlauf des Anfahrens der Anlage wurde eine geringfügige Leckage an einer Ver­schlussschraube einer Armatur im nicht-nuklearen Speisewassersystem erkannt. Durch die Reparatur verzögerte sich das Anfahren des Kraftwerks um ca. zwei Tage."

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Als Campino die Demo rockte

Castorproteste am 20.03.1998 in Ahaus
Castorproteste am 20.03.1998 in Ahaus
Campino rockt die Demo
Campino rockt die Demo

(Mo. 19-03-2018/Di.) 23.000 Polizisten setzten am 20. März 1998 gegen 20.000 Demonstranten einen Castor-Transport ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland durch. Die damaligen Ereignisse faßt ein 4-minüter WDR-Beitrag vom eindrucksvoll zusammen, zeigt heftige Polizeieinsätze, erstmals von einem GRÜNEN Polizeipräsident verantwortet, und einen Spontan-Auftritt der Toten Hosen auf einem LKW. [Videobeitrag in der ARD Mediathek]

Blick zurück in die Zukunft: Dass 120 Aktive am vergangenen Samstag mit einer Kundgebung in Ahaus daran erinnerten, hat weniger mit Nostalgie zu tun, als mit für die Zukunft angekündigten Atommüll-Transporten. Denn während der Gorleben-Widerstand nicht mit weiteren Castor-Transporten strapaziert werden soll, will der Bund jetzt immer mehr Atommüll nach Ahaus bringen. Dabei geht es v.a. um Brennelement-Kugeln aus dem desaströs gescheiterten Hochtemperatur-Reaktor in Jülich. Die dortige Lagergenehmigung ist seit Juli 2013 erloschen, der Betreiber hat nichts unternommen, vor Ort eine Alternative zu schaffen. Braucht er jetzt auch nicht mehr, denn die bundeseigenen „Energiewerke Nord“ (im Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums) haben den ganzen Müll freundlicherweise übernommen. Erste Präferenz wäre, ihn von Deutschland in die USA zu exportieren, dagegen gibt es in beiden Ländern heftige Proteste und in Deutschland auch keine rechtliche Grundlage. Zweite Option ist der Transport von Jülich über rund 180 Straßenkilometer nach Ahaus. Bei 152 Transbehältern in Spezialtransportern ein aufwendiges und zeitraubendes Unterfangen, das nicht ohne Protest und Widerstand bleiben dürfte. Kritisch werden die Transporte – zuletzt war von 2019 die Rede – nicht nur von Bürgerinitiativen gesehen, sondern zunehmend auch von betroffenen Gemeinden. Der Stadt Ahaus wurde einst vertraglich zugesichert, dass eine Ausweitung der Lagerung über den bis zum 31.12.2036 befristeten Betrieb nicht geben werde.

Mehr Infos:

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Rückblick: 7 Jahre Fukushima-Katastrophe   !

2018-03-10: Beim Aktionstag in Göttingen wurden die Entfernung zu Atomanlagen ausgeschildert.
In Göttingen wurden die Entfernung zu Atomanlagen ausgeschildert.

(13.03.18) Weltweit fanden am Wochenende Aktivitäten zum Fukushima-Jahrestag statt, bei denen Gedenken mit konsequen­ter Ablehnung ziviler und militärischer Atomtechnik verbunden wurde. In Japan gab es neben offiiellem Gedenken der Pro-Atom-Regierung an die „Dreifach-Katastrophe“ auch Anti-Atom-Proteste. Allein in Tokio demonstrierten mehr als 5.000 Menschen. In Deutschland fanden Demonstrationen in Berlin und am AKW Neckarwestheim statt. Regional gab es v.a. Mahnwachen, einen Aktionstag in Göttingen und Veranstaltungen mit dem Film Furusato. Wir haben uns umgesehen und berichten über:

[Proteste international und in Deutschland
[Aktionen rund um Grohnde]  [Gedenken in Japan]

AKW Grohnde wegen Revision für drei Wochen vom Netz!

(24.02.18/GS) Am Wochenende wurde das AKW Grohnde zur jährlichen Anlagenrevision mit Brennelementwechsel heruntergefahren und für etwa drei Wochen vom Netz genommen. Während dieser Zeit muss die Stromversorgung der gesamten Anlage komplett von außen erfolgen. Bei einem Stromausfall müssen die Notstromdiesel diese Aufgabe übernehmen.

Während der Revision werden 56 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht, also mehr als ein Viertel. Während in früheren Jahren Revisionen im Frühjahr und Herbst stattfanden - damals wurden jeweils nur 20 Brennelemente getauscht - ist man seit 2017 zu einem jährlichen Turnus übergegangen.

Die im Reaktorkern verbleibenden "alten" Brennelemente und weitere Kernbauteile - wie z.B. die Dampferzeuger - werden wie in jedem Jahr umfangreichen Inspektionen unterzogen. Außerdem werden zahlreiche Prüfungen an sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und Komponenten durchgeführt und elektronische Baugruppen erneuert.

Im Revisionszeitraum kommen bis zu 1.200 externe Fachkräfte von verschiedenen Fachfirmen zum Einsatz.

Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys kontrolliert und überprüft.

Auch Hamelner Rat für vorzeitiges Aus des AKW Grohnde!!

(21.02.18/GS) Am Mittwochabend, dem 21. Februar, verabschiedete der Hamelner Rat die Resolution der Listenverbindung von Grünen/LINKE und SPD zur vorzeitigen Abschaltung des AKW Grohnde. Die "Vorarbeit" hatte der Hamelner Umweltausschuss geleistet, der die Resolution bereits am 31. Januar befürwortet hatte (wir berichteten). Gleichwohl hatte sich der Hamelner Verwaltungsausschuss zwischenzeitlich gegen die Resolution entschieden.

Dass es im alles entscheidenden Rat zum Schluss ein knappes Rennen werden würde, war angesichts der dortigen Mehrheitsverhältnisse schon vorher klar. Mit 19 Ja- zu 18 Nein-Stimmen war es dann auch das erwartete "Herzschlag-Finale". Dennoch: Mehrheit ist Mehrheit und die Absicht des AKW-Leiters Michael Bongartz, die symbolträchtige Abstimmung in Hameln zu seinen Gunsten zu beeinflussen, wurde durchkreuzt, trotz allem Aufwand der Gegenseite mit Einladung des Umweltausschusses ins AKW-Besucherzentrum.

Grohnde-Kläger Peter Leiding hatte dagegengehalten und bei seinem Referat im Umweltausschuss am 31.01. eindrucksvoll gezeigt, dass von AKWs Gefahren durch zunehmenden Verschleiß und terroristische Bedrohungen ausgehen, die auch durch eine noch so gut trainierte und motivierte Belegschaft letztlich nicht beherrscht werden können.

Mit dem Hamelner Abstimmungsergebnis erhöht sich die Anzahl der Städte und Kreise, die für die Grohnde-Resolution gestimmt haben, auf insgesamt 18 (s. Übersicht). Da sich auch der Pyrmonter Rat bereits 2017 für die Resolution ausgesprochen hatte, sind jetzt beide große Städte im Kreis mit von der Partie der Stilllegungsbefürworter!

(Di. 20-02-2018) Das AKW Grohnde ist am gestrigen Montag, dem 19. Februar erneut wg. eines Renega­de-Alarms geräumt worden, berichtet die Deister-Weser-Zeitung. Auf dem Flug von Aberdeen nach Frankfurt sei der Funk­kon­takt abgerissen und der „Kollege im Cockpit“ habe statt dem Zahlencode für „Funkprobleme“ versehentlich den Zahlencode für „Entfüh­rung“ eingegeben, zitiert die DeWeZet die Lufthansa. Kampfflugzeuge seien auf­gestiegen, in Hameln der Polizeistab zu­sam­mengetreten und das AKW Grohnde von allen Mitarbeitern ge­räumt worden, die keine sicherheitsrelevanten Aufgaben haben. Dies habe auch 200 Fremd­kräfte betrof­fen, die sich wg. der ab Wochenende geplanten Revision in der Anlagen befanden. Ob andere Standorte betroffen waren bzw. wie dort mit dem Alarm umgegangen wurde, ist nicht bekannt.

Das solche RENEGADE – Alarme häufiger stattfinden, wurde erst im letzten Jahr öffentlich, als am Freitag, dem 10. März 2017 Anti-Atom-AktivistInnen zum Fukushima Jahrestag das AKW Brokdorf blockierten und einen solchen Alarm unmittelbar erlebten [Bericht]. Auch damals gehörte Grohnde zu den Anlagen, die geräumt wurden.

 

Hamelner Umweltausschuss verabschiedet Resolution zur vorzeitigen Stilllegung des AKW Grohnde!

(02.02.18/GS) Der Hamelner Umweltausschuss hatte dem Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V. im November 2017 die Möglichkeit eingeräumt, zu dem Resolutionsantrag der Listenverbindung SPD/LINKE/Grüne Stellung zu nehmen (wir berichteten). Es ging dabei um die Resolution zur vorzeitigen Stilllegung des AKW Grohnde, wie sie im Jahr 2017 von insgesamt 17 Kommunen und Landkreisen der Region so oder ähnlich verabschiedet worden war (s. Übersicht).

Kraftwerksleiter Michael Bongartz hatte im alten Jahr zunächst eine Abstimmung über die Resolution erfolgreich verhindert, indem er die Ausschussmitglieder zum Infotermin ins AKW eingeladen hatte (wir berichteten). Ob das unbedingt taktisch günstig war, ist fraglich, denn: Die Antragsteller der Listenverbindung waren zum Zeitpunkt des Antrages im August 2017 noch von 249 meldepflichtigen Ereignissen ausgegangen. Zum Jahresende 2017 war man dann bereits bei 254 Ereignissen angelangt. Damit liegt das AKW Grohnde in der "Spitzengruppe" hinter den AKW Philippsburg 2 und Brokdorf an dritter Stelle.

Um ein informationelles Gegengewicht zum AKW-Betreiber herzustellen, hatte Kläger Peter Leiding gefordert, dass auch ihm und dem Rechtshilfeverein die Möglichkeit geboten werden sollte, dem Ausschuss die Argumente der Atomkraftgegner vorzutragen. Diese Bitte war ihm gewährt worden. Eine Stunde vor Beginn der öffentlichen Umweltausschusssitzung am 31.01.18 konnte Peter Leiding darum in einem halbstündigen Vortrag, gefolgt von einer Diskussion, den Ausschussmitgliedern die Sicht der Kläger erläutern (Vortragsmanuskript).

Positiv: Im öffentlichen Sitzungsteil wurde danach der Resolutionsantrag der Listenverbindung von SPD/LINKE/Grüne zur vorzeitigen Stilllegung des AKW Grohnde mehrheitlich verabschiedet!

Wermutstropfen: Die Resolution muss noch abschließend vom Hamelner Rat verabschiedet werden, um als Beschluss rechtlich wirksam zu werden. Die Chancen hierfür werden angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Rat als eher gering eingeschätzt.

WIR HABEN ES SATT – Samstag in Berlin

Seit 2011 gehen jedes Jahr zum Auftakt der weltgrößten Agrarmesse "Grüne Woche" viele Tausend Menschen in Berlin für bäuerliche Betriebe und eine ökologischere Landwirtschaft in Berlin auf die Straße. Viele kommen mit Bus und Bahn, manche LandwirtInnen machen die Anreise selbst mit dem Trecker zu einer zünftigen Demonstration. In diesem Jahr heißt das Motto: „Essen ist politisch“.

[Homepage]
[Anreise] [BUND-Busse aus Bielefeld, Detmold, Minden und Paderborn]

Anti-Atomarer Jahresauftakt in Hameln

Plauderei am Buffet
Plauderei am Buffet
Bob Dulas (Gesang), "Fludo" Oppermann (TinWhistle) und Toto Jürgens
Bob Dulas (Gesang), "Fludo" Oppermann (TinWhistle) und Toto Jürgens

(Di. 16-01-2018/DK) Knapp 40 Mitstreiter/innen auf der 3. Anti-Atom-Party im freiRAUM Walkemühle genossen ein tolles Mitbring-Buffet und ein wunderbar aufgelegtes Musik-Ensemble mit Bob Dulas, Toto Jürgens und dem Flötenspieler "Fludo" Oppermann, das in 3 Blöcken und mit Extra-Zugaben das Publikum grandios unterhielt. Davor und zwischendrin tauschte man/frau sich aus mit Gleichgesinnten im Durchschnitts-Alter 55+ (einige Zeitzeugen der "Schlacht um Grohnde" von 1977 waren damals im Kindes- oder Jugendalter) über zurückliegende oder geplante Anti-Atom-Aktionen.

Dazu gab Peter Dickel (wie 2 junge Damen auch aus Braunschweig angereist; andere Gäste kamen aus Gehrden, Bad Salzdetfurth, Salzhemmendorf oder Bad Pyrmont) mit seinem Vortrag starke Impulse, sich für die sofortige Stilllegung des AKW Grohnde im "Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde" und gegen die Einrichtung eines 2. Zwischenlagers zu engagieren: "In der Anti-Atom-Bewegung gab es nach sehr aktiven Phasen mit grosser Beteiligung und Reichweite immer auch Zeiträume, in denen wenige Aktive sich um das Überleben der Initiativen sorgen mussten. Gerade jetzt ist wieder ein Punkt zur Standort-Bestimmung und Selbst-Findung erreicht und daher ist jede(r) aufgerufen, sich neu einzubringen!"

Darüber soll auf der nächsten Regionalkonferenz am Samstag, dem 27. Januar um 11.00 Uhr im Cafe täglich ausführlich gesprochen werden. Zu Beginn der Sitzung wird es einen bebilderten Überblick über die Aktivitäten seit der Gründung des Anti-Atomplenums (2009) und der Regionalkonferenz (2011) geben. Das AntiAtom­ple­num trifft sich bereits an diesem Mittwoch, dem 17. Januar und ausnahmsweise schon um 18.00 Uhr in der Sumpfblume.

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