Grohnde Kampagne
Sie sind hier: Home


Unsere aktuellen Infos finden sich derzeit unter

www.ag-schacht-konrad.de/grohnde


Foto: Michael Löwa/Greenpeace
Foto: Michael Löwa/Greenpeace


Mit der Projektion eines Feuerwerks und dem Slogan “Für ein atomstromfreies Europa!” auf einen Kühlturm des Atomkraftwerks Grohnde demonstrieren Greenpeace-Aktivist:innen in der Silvester-Nacht 2021 für mehr Anstrengungen bei einer europäischen Energiewende.
Unter dem Beifall von etwa 120 Anti-AKW-Aktivist:innen ging das AKW Grohnde um Mitternacht endgültig vom Netz, gemeinsam mit dem AKW Brokdorf und dem AKW Gundremmingen C.



Grüne NRW fordern sofortiges Aus für AKW Grohnde

(18.01.19/GS) Die "Lippische Landeszeitung" aus Detmold schreibt in einem von der "Neuen Westfälischen" in Bielefeld übernommenen Artikel von Freitag, 18. Januar 2019:

Scharfe Kritik übt Wibke Brems, Vorsitzende des Bezirksverbands der Grünen in Ostwestfalen-Lippe und anti-atompolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, an der geplanten Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Grohnde. „Das AKW Grohnde muss unverzüglich vom Netz“, fordert Brems in einer Erklärung, die dieser Zeitung vorliegt. Sie schreibt weiter: „Das Atomkraftwerk Grohnde war mit acht meldepflichtigen Ereignissen im Jahr 2018 nach Brokdorf das anfälligste AKW in Deutschland.“ Deshalb fordern die Grünen „den Betreiber auf, alle Spielchen zur Verlängerung der Laufzeit zu unterbinden und die Bevölkerung nicht länger zum Zweck der eigenen Gewinnmaximierung zu gefährden“.

Ostwestfalen-Lippe wäre, so die Grünen, im Fall eines Austritts von Radioaktivität direkt betroffen. „Zahlreiche Kommunen in OWL haben in den letzten Jahren bereits Resolutionen verabschiedet, in denen eine sofortige oder schnellere Abschaltung von Grohnde gefordert wird, darunter Gütersloh, Herford und Detmold“, so Brems. „Es ist höchste Zeit, dass die damit zum Ausdruck gebrachten Bedenken der Bevölkerung endlich ernst genommen werden und das AKW Grohnde abgeschaltet wird.“ Das endgültige Abschaltdatum für Grohnde sei Ende 2021, welches die Betreiber auch ausreizen wollen, wie Brems feststellt.

Hintergrund zum Artikel: Jedem AKW in Deutschland wurde eine bestimmte "Strommenge" zugestanden, die es maximal produzieren darf. Die eigenen Strommengen für das AKW Grohnde wären aber schon im Sommer 2019 aufgebraucht, daher hat die PreussenElektra Reststrommengen aus ihren bereits abgeschalteten AKW auf das AKW Grohnde übertragen. Diese reichen aber auch nur bis Herbst 2019. Um darüber hinaus die Reststrommengen aus den bereits abgeschalteten AKW Krümmel und Brunsbüttel auf Grohnde zu übertragen, muss sich PreussenElektra mit dem Mitgesellschafter Vattenfall einigen. Dazu läuft derzeit ein Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen.

Anmerkung zu den meldepflichtigen Ereignissen: Laut der offiziellen Statistik der Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BfE)(1) ist das AKW Philippsburg 2 "Spitzenreiter" mit 270 meldepflichtigen Ereignissen seit Inbetriebnahme. Danach folgt Brokdorf mit 262 und Grohnde mit 261 Ereignissen (Stand Ende 11/18). Zum Ende des Jahres 2018 hatte Grohnde bereits ein weiteres meldepflichtiges Ereignis zu verzeichnen.

(1) Update: Offizielle Statistik des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE)

Nachruf für Hildegard Schneiders

(10.10.18/GS) Unsere Mitstreiterin Hildegard Schneiders durfte nur 68 Jahre alt werden. Wir haben sie erlebt in ihrem großen Engagement für den Naturschutz und gegen die Atomkraft:

Akribisch in Vorbereitung und Durchführung, beharrlich, nicht nachlassend, ehrlich und energisch, fleißig, mit großem Zeitaufwand engagiert, Flagge zeigend, mutig, gewissenhaft als Kassenprüferin, herzlich und zugewandt, empathisch, konsequent zu Ende bringend - auch wenn es unbequem war, motivierend, zur Mitarbeit auffordernd, organisierend tätig, tatkräftig, unerschrocken, verantwortungsbewusst, zuverlässig.

        Der Kampf ist noch nicht zu Ende. Hildegard, wir danken dir für deinen Einsatz!

                           Sehr geehrte Familie Schneiders: Wir trauern mit Ihnen!

Physikerin Oda Becker informiert über die Gefahren eines Flugzeugabsturzes auf das AKW Grohnde

(19.09.18/GS) Der Rechtshilfeverein Atomerbe Grohnde e.V. hatte seine Mitglieder und die Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung nach Hameln in die Räumlichkeiten des Senders radio aktiv eingeladen.

Informationsgeberin war die Dipl.-Physikerin Oda Becker aus Hannover, die sich seit vielen Jahren mit den Gefahren der Atomkraft beschäftigt und als Verfasserin zahlreicher Publikationen auf diesem Gebiet hervorgetreten ist.

Die Präsentationsfolien des Vortrages von Oda Becker können hier heruntergeladen werden.

AKW Grohnde: bis Mitte Juli bereits 7 meldepflichtige Ereignisse!

(31.07.18/GS) Die Gesamtanzahl der meldepflichtigen Ereignisse liegt damit bei 261! Damit ist das AKW Grohnde auf dem besten Weg, auf den "Spitzenreiter" Philippsburg 2 aufzuschließen und Brokdorf auf den 3. Platz zu verweisen.

Die Meldungen im Einzelnen sind an dieser Stelle aufgeführt.

Regionalkonferenz in Stadthagen

Hans-Martin Garche und Wolfgang Weinrich (Bildmitte von links) berichteten vom Nationalen Begleitgremium
Hans-Martin Garche und Wolfgang Weinrich (Bildmitte von links) berichteten vom Nationalen Begleitgremium

Angenehme Atmosphäre und spannende Themen

(29.5.18/KS**) Sehr herzlich wurden die TeilnehmerInnen der Regionalkonferenz am vergangenen Samstag im Kulturzentrum Alte Polizei empfangen. Aus Göttingen, Braunschweig, Hameln, Salzgitter, Hannover und Detmold waren sie angereist.

Die Vertreter des Schaumburger Anti-Atom-Bündnisses berichteten von ihrer Absicht, einen Resolutionsantrag zur sofortigen Stilllegung des benachbarten AKW in den Gemeinderat einzubringen, nachdem dieser Versuch im Kreistag gescheitert war.
Ein  Vertreter der Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese (BISS Leese) informierte über die skandalösen Zustände in der Landessammelstelle für schwach radioaktive Abfälle in Leese, in der 1484 landeseigene Atommüllfässer lagern. Nachdem schon 2013 die Probeöffnung eines Fasses eine falsche Deklaration offenbarte, müssen nun 442 Fässer intensiv nachbehandelt werden. Das weiß das NMU seit einem Jahr – die Bevölkerung wurde nicht informiert. Mit viel Biss konnte die BISS das Thema in die Öffentlichkeit transportieren. Umweltminister Lies steht nun unter großem Druck.  [NDR3-Bericht vom 15.04.2018]  [extra3]

Beim Schwerpunktthema „Verfahren zur Standortsuche für die endgültige Lagerung des hoch radioaktiven Abfalls“ zeigte sich, dass eine Reihe unberechenbarer Faktoren dieses Verfahren zu einem Lotteriespiel macht. Die im Gesetz festgeschriebene Standortfindung bis 2031 erscheint völlig unerreichbar. Schon zu Beginn wird es problematisch: Wie können flächendeckend die für eine faire Standortauswahl erforderlichen geologischen Daten ermittelt werden, wenn sie nicht flächendeckend existieren? Wie verhält es sich später mit der sicheren Einlagerung in den gesetzlich festgeschriebenen Wirtsgesteinen? Salzkonzept (Gorleben, Asse): Gescheitert. Erkenntnisse und Erfahrungswerte über die übrigen Formationen (Granit, Ton): Fehlanzeige.
In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, welche Rolle das Nationale Begleitgremium spielt. Als unabhängige begleitende Körperschaft könnte es ein wichtiges Bindeglied sein zwischen den Akteuren und der Öffentlichkeit. Im Augenblick ist die Position im Geflecht der Player hoch anzusiedeln. Aber: Bleibt das so, wenn sich in Kürze die Mitgliederzahl verdoppelt, oder wird aus dem NBG ein Alibi behafteter Nationaler Begleitservice? Das wird sehr von den einberufenen Personen abhängen.
Am Montag, dem 18. Juni führt das NBG in Hannover einen ganztägigen öffentlichen Fachworkshop über die Geologische Grundlagendaten für die Endlager-Standortsuche durch. Gibt es genügend vergleichbare geologische Daten, um im ganzen Land zu suchen ? Wie werden sie erhoben, verknüpft und ausgewertet ? [Ankündigung beim NBG] [Programm]

Die im vergangenen Jahr witterungsbedingt gescheiterte Airbus A-380-Aktion ist für den kommenden Herbst erneut geplant. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet. Ziel der Aktion ist, die Form eines A-380 in Originalgröße mit Hilfe einer Menschenkette direkt vor dem AKW abzubilden. Kann es gelingen, 800 Teilnehmer, die Platz in einem A-380 hätten, dafür zu mobilisieren?

Die nächste spannende Regionalkonferenz trifft sich am 28./29. September in Salzgitter-Bleckenstedt, in direkter Nähe zum Schacht Konrad. Am Freitag ist eine Schacht-Befahrung geplant, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Samstag findet dann die eigentliche Sitzung statt mit Aktionsplanung und aktuelle Themen, wie einem Positionspapier der Atommüllkonferenz zu den Zwischenlagern, das derzeit erarbeitet wird.

Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde hat jetzt 42 Mitglieder

(Do. 17-05-2018) Ein 42. Mitglied konnte der Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V. bei seiner Mitglie­der­versammlung gestern in Hameln aufneh­men und die Einlagen, mit denen Klagen abgesichert werden können, damit auf 42.000,-€ steigern. Gespendet wurden für die derzeit laufende Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg bis jetzt schon mehr als 16.000,- €, allerdings auch schon mehr als 20.000,- € ausgegeben. Weitere Spen­den sind also nötig, um die volle Finanzkraft des Fonds zu erhalten. 120,- € wurden gleich während der Versammlung gespendet, freute sich Karsten Schmeißner, der die Finanzen verwaltet. Die Kläger verlangen vom Land Niedersachsen die Rücknahme der Genehmigung des AKW Grohnde und verweisen dabei besonders auf die Gefahren gezielt herbeigeführter Flugzeug­abstürze. Macht eine solche Klage noch Sinn, wenn das AKW doch in 3 ½ Jahren abgeschaltet werden soll ? - In jedem Falle, waren sich die Mitglieder einig. 9/11 und die regelmäßigen Renegade-Alarme machen deutlich, wie akut die Gefahr geworden ist. Und wenn der Staat wesentliche Unterlagen nicht einmal Gerichten vorzulegen bereit ist, dann muss man doch vermuten, dass es bei den Anlagen gravierende Schwachstellen gibt. Aber bei Achilles und Siegfried: Wenn Störfälle mit katastrophalen Folgen nicht durch robuste Technik verhindert werden können, dann erst recht nicht durch Geheimhaltung. Dann gehören die Anlagen stillgelegt. Und zwar sofort.

Studie: Atomstrom 2018: Sicher, sauber, alles im Griff? [Download-Seite beim BUND]

Spendenkonto des Rechtshilfefonds:

GLS Bank | IBAN: DE58 4306 0967 4085 8394 00 | Atomerbe Grohnde e.V.

Junge WissenschaftlerInnen haben nachgefragt

Von links: Sina-Sophie Kurth, Marie-Claire Jovanovic, Paula Peckmann und Tjark Barth von der Uni Hannover haben nachgefragt (Foto: Juliane Dickel)
Von links: Sina-Sophie Kurth, Marie-Claire Jovanovic, Paula Peckmann und Tjark Barth von der Uni Hannover haben nachgefragt (Foto: Juliane Dickel)
Noch bis zum 23. September ist die Grohnde-Ausstellung im Museum Rinteln zu sehen (mehr Infos unter Termine)
Noch bis zum 23. September ist die Grohnde-Ausstellung im Museum Rinteln zu sehen (mehr Infos unter Termine)

(Sa. 05-05-2018) Angeregt vom Projekt „40 Jahre Schlacht um Grohnde“ haben StudentInnen vom Institut für Sozio­lo­gie der LeibnizUniversität Hannover  ZeitzeugInnen befragt. Sie wollten wissen, wie sich die Beteiligung an den Ereignissen damals auf ihren Lebenslauf ausgewirkt hat. Am Freitag abend stellten sie Ergeb­nisse in Hameln vor und zur Diskussion. Ziel sei dabei auch, Wissenschaft öffentlich zu betreiben, erläuterte Se­minar­leiter Dr. Mathias Wagner und methodisch wichtig, ergänzte Co-Leiterin Dr. Ina Rust, um Ergeb­nis­se und daraus gezogenen Schlüsse zu überprüfen.

Beeindruckt zeigten sich die jungen WissenschaftlerInnen von der Fülle des Materials: Die Bilder der heftigen Auseinandersetzung am Bauzaun, die vielleicht nicht alle gewollt aber doch die meisten toleriert hätten, aber auch das hohe Maß an Vernetzung der Gruppen und die Vielzahl der sozialen Orte über die sie stattfand. Als ggfs. auch übertragbare Erkenntnisse formulierte Tjark Barth drei Hypothesen: 1. Die soziale Zusammensetzung war ursächlich wichtiger als der Widerstand gegen AKWs, 2. Die Soziale Lage der Akteure entscheidet über die Radikalität und 3. „Gewalt“ von Teilen einer Bewegung hat nicht die Existenz der Bewegung bedroht.
Paula Peckmann gab dann ein differenziertes Bild der Bewegung, in der sie unterschied zwischen schon existierenden Strömungen und Gruppen und solchen, die sich anlaßbezogen vor Ort gründeten. Große Bedeutung hatte seit den frühen 70er Jahren der rechtskonservative „Weltbund zum Schutze des Lebens“, später dann die Gewalt­freien Aktionsgruppen, die sich bundesweit um die Zeitung „Graswurzelrevolution“ vernetzten und die sog. K-Gruppen. Letztere seien am heftigsten umstritten gewesen. In der Medienberichterstattung, etwa der Tagesschau hätten jedoch die Gewalt-Bilder die Vielfalt der Kritik, Themen und Fakten überschattet. Gleichwohl habe es innerhalb der Bewegung eine hohe Solidarität gegeben und: Ja, für viele der Akteure seien diese Proteste in Teilen lebensbestimmend gewesen.

Viele Fragen, Meinungen und Anregungen gab's und längst nicht die Zeit, die Fülle des ausgebreiteten Materials zu diskutieren. So kreiste die Diskussion einmal mehr um die Gewaltfrage. Einige TeilnehmerInnen bekundeten ein gutes Gewissen, bei der Demonstration dabei gewesen zu sein. Es sei nicht um Gewalt gegen Polizisten gegangen, sondern die Gewissheit, dass man der Atomkraft etwas entgegensetzen müsse. Auch wenn es rückblickend vielleicht etwas naiv erscheinen möge, eine Platzbesetzung zu versuchen und zu ignorieren, dass die Polizei dies nicht so einfach zulassen würde. Anders Ralf Hermes, der nicht nur viele Jahre Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe war, sondern von Beruf Polizeibeamter ist und somit beide Seiten kennt. Aus seiner Sicht habe die Gewalt nur geschadet und die Atomkraft verlängert, weil nicht mehr über die Kritik daran, sondern eben über Gewalt geredet worden sei. Das blieb nicht ohne Widerspruch: Von wem sei denn die Gewalt ausgegangen? Und: Dass anders als geplant, nach der Welle heftiger Demonstratio­nen keine neuen AKWs mehr gebaut wurden, zeige doch, dass die massiven Proteste wohl nicht so ganz folgenlos waren.

Klar, dass diese Frage auch heute nicht abschließend geklärt werden konnte, aber gut, dass eine Generation junger WissenschaftlerInnen einen heutigen Blick auf die Auseinandersetzung wirft und dabei hilft, dass aus persönlichen Erinnerungen gesellschaftliche Erfahrungen werden. Die Befragungen werden im laufenden Semester fortgesetzt.

Etwa 20 Zeitzeugen und 6 StudentInnen bei der engagierten Diskussion (Foto: Juliane Dickel)
Etwa 20 Zeitzeugen und 6 StudentInnen bei der engagierten Diskussion (Foto: Juliane Dickel)

Anti-Atom-Bücher: Lese- und Geschenktipps

Sachbücher:

  • Martin Arnold & Urs Fitze, Die strahlende Wahrheit: Vom Wesen der Atomkraft. Rüffer & Rub Sachbuchverlag, Zürich 2015
  • Bernward Janzing, Vision für die Tonne: Wie die Atomkraft scheitert - an sich selbst, am Widerstand, an besseren Alternativen. Picea-Verlag, Freiburg 2016
  • Claudia Kemfert, Das fossile Imperium schlägt zurück: Warum wir die Energiewende jetzt verteidigen müssen. Murmann-Verlag, Hamburg 2017
  • Joachim Radkau & Lothar Hahn, Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft. oekom-Verlag, München 2013
  • Sascha Adamek, Die Atomlüge: Getäuscht, vertuscht, verschwiegen: Wie Politiker und Konzerne die Gefahren der Atomkraft herunterspielen. Heyne-Verlag, München 2011
  • Bernhard Gelderblom, 40 Jahre "Schlacht um Grohnde" 1977-2017. Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2017

Romane:

  • Nicol Ljubic, Ein Mensch brennt. dtv-Verlagsgesellschaft, München 2017
  • Werner Geismar, Cattenom: Das Ende einer Laufzeit. Gardez!-Verlag, Remscheid 2012
  • Elisabeth Filhol, Der Reaktor. Verlag Lutz Schulenburg, Hamburg 2011.
  • Helmut J. L. Mayer, Der Störfall: Macht und Ohnmacht im Atomkraftwerk. Persimplex-Verlag, Wismar 2012. Hinweis: Der Autor war lange Jahre Betriebsleiter im AKW Biblis 2 und weiß daher, wovon er schreibt.

Empfehlung zum Bezug: Entweder bei .ausgestrahlt (einige Direktlinks haben wir oben schon angegeben) oder bei dem Buchhändler Ihres Vertrauens (dazu sollte möglichst nicht amazon gehören!).

"40 Jahre Schlacht um Grohnde" jetzt auch als Buch

(06.11.17/GS) Die von den örtlichen Bürgerinitiativen als friedliche Veranstaltung geplante Anti-Atomkraft-Demo am 19. März 1977 eskalierte und ging als „Schlacht um Grohnde“ in die Geschichte ein. 40 Jahre später hat der Historiker Bernhard Gelderblom zahlreiche Bilder, Dokumente und Erfahrungsberichte für eine umfangreiche Ausstellung über diese Demonstration und die Anti-Atom-Bewegung im Weserbergland zusammengetragen. Diese Ausstellung war bisher in Hameln, Göttingen, Bad Pyrmont zu sehen. Bei Interesse kann sie an weitere Orte ausgeliehen werden.

Vom 16.11.17 bis 28.01.18 kann die Ausstellung im Polizeimuseum Niedersachsen in Nienburg/Weser besichtigt werden.

Inzwischen liegt die Ausstellung auch in Buchform vor. Die Inhalte des Buches sind allerdings wesentlich umfangreicher als die der Ausstellung. Zudem gibt es einen Anhang mit Fotos und Texten zu den Veranstaltungen rund um die Ausstellung (siehe dazu auch unsere Dokumentation zum Geschichtsprojekt).

Die Darstellung der Ereignisse des 19. März 1977 versucht unterschiedliche Sichtweisen – der Demonstranten, der Polizei, der Presse, der Obrigkeit – einzunehmen. Diese Dokumentation ist auch als Aufforderung zu verstehen, die Zeit der 1970er Jahre genauer zu betrachten – die Demokratie erlebte ein erneuerndes Element, indem „Bürgerinitiativen“ direkten Einfluss auf konkrete Entscheidungen des Staates nehmen wollten und – teilweise sehr fantasievoll – Widerstand leisteten.

Tipp: Das ursprünglich angekündigte Erscheinungsdatum Ende November hat sich verschoben. Das Buch wird nach aktuellem Stand erst kurz vor Weihnachten 2017 im Verlag Jörg Mitzkat (Holzminden) erscheinen. Es kann direkt im Verlag oder im Buchhandel bestellt werden und kostet 24,80€. Es eignet sich auch gut als (Weihnachts-)Geschenk für Angehörige oder Freunde!

Link zur Sat1-Meldung am 13. Januar
Link zur Sat1-Meldung am 13. Januar
zum Seitenanfang

AKW-Grohnde: Tödliche Dosis bei Flugzeugabsturz

Physikerin Becker erläutert Gutachten
Physikerin Becker erläutert Gutachten

(Fr, 13-01-2017/GrohndePress) Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe auf das AKW Grohnde können in kurzer Zeit zu so hohen Freisetzungen führen, dass Anwohner tödlich bedroht sind. Das hat die Physikerin Oda Becker in einem Gutachten festgestellt, das am Freitag in Hannover vorgestellt wurde. Seit Oktober 2015 klagen Anwohner aus Grohnde und Boden­werder gegen den Betrieb des AKW. Sie fordern eine zügige Durchführung des Ver­fahrens vor dem OVG Lüneburg und vollständige Aktenvorlage durch das Umwelt­ministerium.

Die Gutachterin hat Auswirkungen eines schweren Unfalls im AKW Grohnde für die Kläger unter­sucht und dabei besonders Abstürze von größeren Verkehrsflugzeugen wie dem Airbus A380 berücksich­tigt. Grundlage waren Gutachten der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) zu Flugzeugabstürzen auf AKW von 2002 und eine vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nach Fukushima erstellte Studie über die Freisetzungen nach großen Unfällen in deutschen AKW.

Becker: „Durch einen zufälligen oder gezielt herbeigeführten Absturz eines Großflug­zeu­ges kann es zu fünfmal höheren Freisetzungen und einer sehr viel schnelleren Ausbreitung kom­men. Diskutiert wird heute die Evakuierung im Nahbereich innerhalb von 6 Stunden nach einem Unfall, aber selbst dafür gibt es noch keine Planung. Wir reden hier aber von einer Ausbreitung innerhalb von 2 – 3 Stunden.“ Eine rechtzeitige Evakuierung, schreibt Becker in ihrer Stellungnahme, werde voraus­sichtlich nicht erfolgen, „die Strahlendosen sind jedoch so hoch, dass der Kläger zu 2 [Grohnde] selbst im Gebäude eine tödliche Dosis erhalten kann.“ (Seite 38)

Angesichts dieser bedrohlichen Situation kritisiert Kläger Hans-Peter Leiding aus Grohnde die mangelnde Aktenvorlage durch das beklagte Umweltministerium: „Wir wis­sen aus Schrei­ben des Ministeriums, dass es zur Frage des Flugzeugabsturzes Kon­sul­tationen mit der Bundesregierung und wohl auch weitere Berechnungen gegeben hat. Zu den Ergebnissen findet sich aber nichts in den Akten.“ Darum hofft Leiding auf eine alsbaldige Terminierung durch das OVG und eine Aufforderung an das Umweltministerium, endlich alle Akten und Fakten auf den Tisch zu legen.

[Presseinfo als PDF]  [Statement Leiding]

Gutachterliche Stellungnahmen Oda Becker:

zum Seitenanfang

Anwohner klagen auf Entzug der Betriebsgenehmigung

Landespressekonferenz am 25. März 2015 in Hannover

Alle Infos auf den Seiten des Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V.

 

Das war die Aktions- und Menschenkette am 9. März 2013

Aus Anlass des 2. Fukushima-Jahrestages rief die Regionalkonferenz  für Samstag, den 09. März 2013 zu einer Aktions- und Menschenkette rund um das Atomkraftwerk Grohnde auf. An den mehr als 200 Aktionspunkten  im Abstand von etwa 40 km vom Reaktor probten mehr als 20.000 Menschen, was es bedeutet, wenn die Katastrophe nicht 9.000 KM entfernt, sonder direkt vor der eigenen Haustür stattfindet. Dazu hatte die Regionalkonferenz am Dienstag zuvor ein fiktives, aber durchaus realistisches Katastrophenszenario gestartet und mit sieben Bulletins entwickelt.  [Aktionsaufruf]  [mehr Infos zur Aktion]

Stell dir vor... Verlassen Sie das Sperrgebiet!

Stell dir vor: Riss im AKW Grohnde

Bulletin No. 7. Hameln. 8.3.2013, 1 Uhr. Nach dem Katastrophenszenario der "Regionalkonferenz Grohnde abschalten" wird die Bevölkerung 40 km rund um das AKW Grohnde aufgerufen, das Sperrgebiet bis spätestens Samstag 11 Uhr zu verlassen. Nach dem Szenario sind bei einem Unfall im Atomkraftwerk Grohnde seit Mittwochmorgen radioaktive Stoffe freigesetzt worden. Weiterlesen... Bulletin No.1 No.2 No.3 No.4 No.5 No.6 und Video Riss AKW Grohnde.


Grohnde 2013 Aktions- und Menschenkette auf einer größeren Karte anzeigen

Spenden!

Hier anklicken öffnet externes Formular beim gemeinnützigen Spendenportal

Termine

Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme:

277

Stand: 31. Mai 2021

Quelle: Übersicht beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE)

Anmerkung: Die Statistik der meldepflichtigen Ereignisse beim BaSE ist nicht tagesaktuell. Die Zahlen werden immer zur Mitte eines Monats mit dem Stand zum Ende des vorvorigen Monats aktualisiert, also z.B. Mitte November mit dem Stand von Ende September.

Unsere Berichte (seit 2014)

19

Kommunen und Landkreise fordern bis jetzt die beschleunigte Stilllegung des AKW Grohnde!

Stand:  30. Juni 2018

[Unsere Übersicht]