Mit der Projektion eines Feuerwerks und dem Slogan “Für ein atomstromfreies Europa!” auf einen Kühlturm des Atomkraftwerks Grohnde demonstrieren Greenpeace-Aktivist:innen in der Silvester-Nacht 2021 für mehr Anstrengungen bei einer europäischen Energiewende.
Unter dem Beifall von etwa 120 Anti-AKW-Aktivist:innen ging das AKW Grohnde um Mitternacht endgültig vom Netz, gemeinsam mit dem AKW Brokdorf und dem AKW Gundremmingen C.
(18.01.19/GS) Die "Lippische Landeszeitung" aus Detmold schreibt in einem von der "Neuen Westfälischen" in Bielefeld übernommenen Artikel von Freitag, 18. Januar 2019:
Scharfe Kritik übt Wibke Brems, Vorsitzende des Bezirksverbands der Grünen in Ostwestfalen-Lippe und anti-atompolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, an der geplanten Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Grohnde. „Das AKW Grohnde muss unverzüglich vom Netz“, fordert Brems in einer Erklärung, die dieser Zeitung vorliegt. Sie schreibt weiter: „Das Atomkraftwerk Grohnde war mit acht meldepflichtigen Ereignissen im Jahr 2018 nach Brokdorf das anfälligste AKW in Deutschland.“ Deshalb fordern die Grünen „den Betreiber auf, alle Spielchen zur Verlängerung der Laufzeit zu unterbinden und die Bevölkerung nicht länger zum Zweck der eigenen Gewinnmaximierung zu gefährden“.
Ostwestfalen-Lippe wäre, so die Grünen, im Fall eines Austritts von Radioaktivität direkt betroffen. „Zahlreiche Kommunen in OWL haben in den letzten Jahren bereits Resolutionen verabschiedet, in denen eine sofortige oder schnellere Abschaltung von Grohnde gefordert wird, darunter Gütersloh, Herford und Detmold“, so Brems. „Es ist höchste Zeit, dass die damit zum Ausdruck gebrachten Bedenken der Bevölkerung endlich ernst genommen werden und das AKW Grohnde abgeschaltet wird.“ Das endgültige Abschaltdatum für Grohnde sei Ende 2021, welches die Betreiber auch ausreizen wollen, wie Brems feststellt.
Hintergrund zum Artikel: Jedem AKW in Deutschland wurde eine bestimmte "Strommenge" zugestanden, die es maximal produzieren darf. Die eigenen Strommengen für das AKW Grohnde wären aber schon im Sommer 2019 aufgebraucht, daher hat die PreussenElektra Reststrommengen aus ihren bereits abgeschalteten AKW auf das AKW Grohnde übertragen. Diese reichen aber auch nur bis Herbst 2019. Um darüber hinaus die Reststrommengen aus den bereits abgeschalteten AKW Krümmel und Brunsbüttel auf Grohnde zu übertragen, muss sich PreussenElektra mit dem Mitgesellschafter Vattenfall einigen. Dazu läuft derzeit ein Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen.
Anmerkung zu den meldepflichtigen Ereignissen: Laut der offiziellen Statistik der Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BfE)(1) ist das AKW Philippsburg 2 "Spitzenreiter" mit 270 meldepflichtigen Ereignissen seit Inbetriebnahme. Danach folgt Brokdorf mit 262 und Grohnde mit 261 Ereignissen (Stand Ende 11/18). Zum Ende des Jahres 2018 hatte Grohnde bereits ein weiteres meldepflichtiges Ereignis zu verzeichnen.
(1) Update: Offizielle Statistik des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE)
(10.10.18/GS) Unsere Mitstreiterin Hildegard Schneiders durfte nur 68 Jahre alt werden. Wir haben sie erlebt in ihrem großen Engagement für den Naturschutz und gegen die Atomkraft:
Akribisch in Vorbereitung und Durchführung, beharrlich, nicht nachlassend, ehrlich und energisch, fleißig, mit großem Zeitaufwand engagiert, Flagge zeigend, mutig, gewissenhaft als Kassenprüferin, herzlich und zugewandt, empathisch, konsequent zu Ende bringend - auch wenn es unbequem war, motivierend, zur Mitarbeit auffordernd, organisierend tätig, tatkräftig, unerschrocken, verantwortungsbewusst, zuverlässig.
Der Kampf ist noch nicht zu Ende. Hildegard, wir danken dir für deinen Einsatz!
Sehr geehrte Familie Schneiders: Wir trauern mit Ihnen!
(19.09.18/GS) Der Rechtshilfeverein Atomerbe Grohnde e.V. hatte seine Mitglieder und die Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung nach Hameln in die Räumlichkeiten des Senders radio aktiv eingeladen.
Informationsgeberin war die Dipl.-Physikerin Oda Becker aus Hannover, die sich seit vielen Jahren mit den Gefahren der Atomkraft beschäftigt und als Verfasserin zahlreicher Publikationen auf diesem Gebiet hervorgetreten ist.
Die Präsentationsfolien des Vortrages von Oda Becker können hier heruntergeladen werden.
(31.07.18/GS) Die Gesamtanzahl der meldepflichtigen Ereignisse liegt damit bei 261! Damit ist das AKW Grohnde auf dem besten Weg, auf den "Spitzenreiter" Philippsburg 2 aufzuschließen und Brokdorf auf den 3. Platz zu verweisen.
Die Meldungen im Einzelnen sind an dieser Stelle aufgeführt.
(Do. 17-05-2018) Ein 42. Mitglied konnte der Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V. bei seiner Mitgliederversammlung gestern in Hameln aufnehmen und die Einlagen, mit denen Klagen abgesichert werden können, damit auf 42.000,-€ steigern. Gespendet wurden für die derzeit laufende Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg bis jetzt schon mehr als 16.000,- €, allerdings auch schon mehr als 20.000,- € ausgegeben. Weitere Spenden sind also nötig, um die volle Finanzkraft des Fonds zu erhalten. 120,- € wurden gleich während der Versammlung gespendet, freute sich Karsten Schmeißner, der die Finanzen verwaltet. Die Kläger verlangen vom Land Niedersachsen die Rücknahme der Genehmigung des AKW Grohnde und verweisen dabei besonders auf die Gefahren gezielt herbeigeführter Flugzeugabstürze. Macht eine solche Klage noch Sinn, wenn das AKW doch in 3 ½ Jahren abgeschaltet werden soll ? - In jedem Falle, waren sich die Mitglieder einig. 9/11 und die regelmäßigen Renegade-Alarme machen deutlich, wie akut die Gefahr geworden ist. Und wenn der Staat wesentliche Unterlagen nicht einmal Gerichten vorzulegen bereit ist, dann muss man doch vermuten, dass es bei den Anlagen gravierende Schwachstellen gibt. Aber bei Achilles und Siegfried: Wenn Störfälle mit katastrophalen Folgen nicht durch robuste Technik verhindert werden können, dann erst recht nicht durch Geheimhaltung. Dann gehören die Anlagen stillgelegt. Und zwar sofort.
Studie: Atomstrom 2018: Sicher, sauber, alles im Griff? [Download-Seite beim BUND]
Spendenkonto des Rechtshilfefonds:
GLS Bank | IBAN: DE58 4306 0967 4085 8394 00 | Atomerbe Grohnde e.V.
Datum | |
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18.05.18 | Bockenem: Kläger Hans-Peter Leiding berichtet über die Grohnde-Klage |
29.04.18 | Blomberg: Bericht über Veranstaltung zum Katastrophenschutz |
29.04.18 | Göttingen: Info-Rundgang am Tschnobyl-Tag [Anti-Atom-Initiative-Göttingen] |
29.04.18 | Berlin: Bericht vom NetzwerkNuklearesGedächtnis |
25.04.18 | Berlin: BUND Studie über aktuelle Gefahren bei deutschen AKW |
24.04.18 | Was läuft zum 32. Tschernobyl-Jahrestag |
22.04.18 | Aufgabe Atommüll: Staat, übernehmen Sie! |
28.03.18 | Mitmachen: 20 Wochen Aktionspräsenz in Büchel |
13.03.18 | Aktionsrückblick zum 7. Fukushima-Jahrestag - weltweit und regional |
21.02.18 | Auch Hamelner Rat für vorzeitige Stilllegung des AKW Grohnde!! |
20.02.18 | Erneut Renegade-Alarm - AKW Grohnde geräumt - Revision am Samstag |
14.12.17 | PreussenElektra beantragt Bereitstellungslager für Grohnde und Brokdorf |
Empfehlung zum Bezug: Entweder bei .ausgestrahlt (einige Direktlinks haben wir oben schon angegeben) oder bei dem Buchhändler Ihres Vertrauens (dazu sollte möglichst nicht amazon gehören!).
(06.11.17/GS) Die von den örtlichen Bürgerinitiativen als friedliche Veranstaltung geplante Anti-Atomkraft-Demo am 19. März 1977 eskalierte und ging als „Schlacht um Grohnde“ in die Geschichte ein. 40 Jahre später hat der Historiker Bernhard Gelderblom zahlreiche Bilder, Dokumente und Erfahrungsberichte für eine umfangreiche Ausstellung über diese Demonstration und die Anti-Atom-Bewegung im Weserbergland zusammengetragen. Diese Ausstellung war bisher in Hameln, Göttingen, Bad Pyrmont zu sehen. Bei Interesse kann sie an weitere Orte ausgeliehen werden.
Vom 16.11.17 bis 28.01.18 kann die Ausstellung im Polizeimuseum Niedersachsen in Nienburg/Weser besichtigt werden.
Inzwischen liegt die Ausstellung auch in Buchform vor. Die Inhalte des Buches sind allerdings wesentlich umfangreicher als die der Ausstellung. Zudem gibt es einen Anhang mit Fotos und Texten zu den Veranstaltungen rund um die Ausstellung (siehe dazu auch unsere Dokumentation zum Geschichtsprojekt).
Die Darstellung der Ereignisse des 19. März 1977 versucht unterschiedliche Sichtweisen – der Demonstranten, der Polizei, der Presse, der Obrigkeit – einzunehmen. Diese Dokumentation ist auch als Aufforderung zu verstehen, die Zeit der 1970er Jahre genauer zu betrachten – die Demokratie erlebte ein erneuerndes Element, indem „Bürgerinitiativen“ direkten Einfluss auf konkrete Entscheidungen des Staates nehmen wollten und – teilweise sehr fantasievoll – Widerstand leisteten.
Tipp: Das ursprünglich angekündigte Erscheinungsdatum Ende November hat sich verschoben. Das Buch wird nach aktuellem Stand erst kurz vor Weihnachten 2017 im Verlag Jörg Mitzkat (Holzminden) erscheinen. Es kann direkt im Verlag oder im Buchhandel bestellt werden und kostet 24,80€. Es eignet sich auch gut als (Weihnachts-)Geschenk für Angehörige oder Freunde!
(Fr, 13-01-2017/GrohndePress) Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe auf das AKW Grohnde können in kurzer Zeit zu so hohen Freisetzungen führen, dass Anwohner tödlich bedroht sind. Das hat die Physikerin Oda Becker in einem Gutachten festgestellt, das am Freitag in Hannover vorgestellt wurde. Seit Oktober 2015 klagen Anwohner aus Grohnde und Bodenwerder gegen den Betrieb des AKW. Sie fordern eine zügige Durchführung des Verfahrens vor dem OVG Lüneburg und vollständige Aktenvorlage durch das Umweltministerium.
Die Gutachterin hat Auswirkungen eines schweren Unfalls im AKW Grohnde für die Kläger untersucht und dabei besonders Abstürze von größeren Verkehrsflugzeugen wie dem Airbus A380 berücksichtigt. Grundlage waren Gutachten der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) zu Flugzeugabstürzen auf AKW von 2002 und eine vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nach Fukushima erstellte Studie über die Freisetzungen nach großen Unfällen in deutschen AKW.
Becker: „Durch einen zufälligen oder gezielt herbeigeführten Absturz eines Großflugzeuges kann es zu fünfmal höheren Freisetzungen und einer sehr viel schnelleren Ausbreitung kommen. Diskutiert wird heute die Evakuierung im Nahbereich innerhalb von 6 Stunden nach einem Unfall, aber selbst dafür gibt es noch keine Planung. Wir reden hier aber von einer Ausbreitung innerhalb von 2 – 3 Stunden.“ Eine rechtzeitige Evakuierung, schreibt Becker in ihrer Stellungnahme, werde voraussichtlich nicht erfolgen, „die Strahlendosen sind jedoch so hoch, dass der Kläger zu 2 [Grohnde] selbst im Gebäude eine tödliche Dosis erhalten kann.“ (Seite 38)
Angesichts dieser bedrohlichen Situation kritisiert Kläger Hans-Peter Leiding aus Grohnde die mangelnde Aktenvorlage durch das beklagte Umweltministerium: „Wir wissen aus Schreiben des Ministeriums, dass es zur Frage des Flugzeugabsturzes Konsultationen mit der Bundesregierung und wohl auch weitere Berechnungen gegeben hat. Zu den Ergebnissen findet sich aber nichts in den Akten.“ Darum hofft Leiding auf eine alsbaldige Terminierung durch das OVG und eine Aufforderung an das Umweltministerium, endlich alle Akten und Fakten auf den Tisch zu legen.
[Presseinfo als PDF] [Statement Leiding]
Gutachterliche Stellungnahmen Oda Becker:
Alle Infos auf den Seiten des Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V.
Aus Anlass des 2. Fukushima-Jahrestages rief die Regionalkonferenz für Samstag, den 09. März 2013 zu einer Aktions- und Menschenkette rund um das Atomkraftwerk Grohnde auf. An den mehr als 200 Aktionspunkten im Abstand von etwa 40 km vom Reaktor probten mehr als 20.000 Menschen, was es bedeutet, wenn die Katastrophe nicht 9.000 KM entfernt, sonder direkt vor der eigenen Haustür stattfindet. Dazu hatte die Regionalkonferenz am Dienstag zuvor ein fiktives, aber durchaus realistisches Katastrophenszenario gestartet und mit sieben Bulletins entwickelt. [Aktionsaufruf] [mehr Infos zur Aktion]
Bulletin No. 7. Hameln. 8.3.2013, 1 Uhr. Nach dem Katastrophenszenario der "Regionalkonferenz Grohnde abschalten" wird die Bevölkerung 40 km rund um das AKW Grohnde aufgerufen, das Sperrgebiet bis spätestens Samstag 11 Uhr zu verlassen. Nach dem Szenario sind bei einem Unfall im Atomkraftwerk Grohnde seit Mittwochmorgen radioaktive Stoffe freigesetzt worden. Weiterlesen... Bulletin No.1 No.2 No.3 No.4 No.5 No.6 und Video Riss AKW Grohnde.
Video dazu bei weserbergland-nachrichten.de
Mitglied im Rechtshilfeverein werden oder für die Klage spenden ...
Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme:
Stand: 31. Mai 2021
Quelle: Übersicht beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE)
Anmerkung: Die Statistik der meldepflichtigen Ereignisse beim BaSE ist nicht tagesaktuell. Die Zahlen werden immer zur Mitte eines Monats mit dem Stand zum Ende des vorvorigen Monats aktualisiert, also z.B. Mitte November mit dem Stand von Ende September.
Unsere Berichte (seit 2014)
Kommunen und Landkreise fordern bis jetzt die beschleunigte Stilllegung des AKW Grohnde!
Stand: 30. Juni 2018